Freitag, 27. Juli 2018
Zugfahrt nach Lyoyang
Heute konnten wir ein bißchen länger schlafen. Halb zwölf ging es mit der U-Bahn los in Richtung Westbahnhof.

Zugfahren funktioniert etwas anders als in Deutschland. Erst muss man am Fahrkartenschalter (oder online) die Fahrkarten kaufen. Dann gibt es den eigentlichen Bahnhofseingang, dort hinein kommt man aber nur mit Fahrkarte und Sicherheitsüberprüfung durch Gepäckdurchleuchtung (wie aber auch an jedem U-Bahn-Eingang). Dann muss man schauen, in welchen Wartesaal man zum Warten auf den Zug muss.

[auf dem Weg zum Wartesaal]
In diesem Bahnhof gab es 14 Wartesäle, in unserem warteten die Passagiere von zwei Zügen, also so ca. 400 Leute, natürlich muss man wieder das Ticket vorzeigen, um hineinzugelangen. Im Wartesaal selbst gibt es noch einmal Essen- und andere Stände, hier ein Obststand mit Früchten, die man in eine Form hat hineinwachsen lassen.

[Obststand im Wartesaal]

Dann gibt es ein Signal, dass der Zug erwartet wird. Heißt, die Hälfte der Wartenden stellt sich in zwei Reihen an Toren an. Nach Vorzeigen der Fahrkarte darf man das Gate, an dem ein Sicherheitsbeamter steht, passieren. Wenn der Zug eingefahren ist, gehen alle Passagiere von Sicherheitskräften geleitet hinunter auf den Bahnsteig. Auf den Tickets stehen dann Wagennummer und Sitznummer (es werden nur soviel Passagiere mitgenommen, wie es Sitzplätze gibt). Auf dem Bahnsteig sucht man dann seinen Waggon

[Zug auf dem Bahnhof - Gruß nach Hause]
und zeigt der Waggonverantwortlichen sein Ticket vor. Ein Gutes hat das ganze Ticketvorzeigen, man bekomt bestimmt früh genug mit, wenn man in einen falschen Zug einsteigen will.

Dann sind wir mit dem Schnellzug in fünf Stunden von Beijing nach Lyoyang gefahren. Es war in der ersten Klasse recht bequem.

[Beinfreiheit in der ersten Klasse]
Sogar einen Snack und ein Getränk haben wir bekommen.
Und wir selbst hatten auch vorgesorgt. Als Abendessen gab es Nudelsuppe. Im Zug kann man sich jederzeit heißes Wasser nehmen für Tee oder Instantsuppen.
In einer Pappbüchse sind die Nudeln und Fleischeinlage, Gewürze, Schärfe und Plastik-Klappgabel liegen dabei. Dann also "Deckel auf, heiß Wasser drauf..."

[Abendessen]
Dies war heute zwar nur ein karges Mahl, aber es reichte nach unseren Festessen an den anderen Abenden. Und wir hatten ja auch noch Obst und Naschereien wie z.B. geröstete Sonnenblumenkerne dabei.

In Lyoyang sind wir dann pünktlich angekommen. Natürlich musste man das Ticket beim aus dem Bahnhof gehen wieder vorzeigen.
Der Linienbus ließ dann wegen Stau ein bißchen auf sich warten. Dafür hielt er dann direkt vor unserem Hotel. Und diesmal haben wir es richtig gut erwischt.

Anschließend haben wir noch die Stadt erkundet. Es war Freitag Abend und es war soweit abgekühlt, dass sich die Einheimischen vor die Tür trauten. Um neun, bei Sonnenuntergang geht hier das Leben und Einkaufen erst richtig los. Hier ein Stand auf dem Nachtmarkt als "Drive Inn":

[Essenstände auf dem Nachtmarkt]

Dahinter, auf dem großen Platz, war abendliches Tanzvergnügen. Heißt, eine große Box, eine Vortänzerin (die Männer stehen meist außen herum) und los geht es wie beim Linedance.

[abendliches Tanzvergnügen]
Auch einige von uns beteiligten sich.

Und dann ging der Vollmond auf. Heute ist ja Mondfinsternis, die man auch in Deutschland sieht. Bei uns geht es um drei los, bei Euch ist es dann Freitag um neun Uhr abends.

[Vollmond über dem Tempel]

Danach ging es wieder zurück ins Hotel. In den Hotels gibt es hier statt einer Bibel im Nachttisch eine Atemschutzmaske für den Brandfall.

[Atemschutzmaske wegen Brandgefahr]