Dienstag, 24. Juli 2018
Beijing - Die verbotene Stadt
Der Tag heute begann erst einmal mit einem Geburtstagsständchen und einer Geburtstagstorte.

[Geburtstagstorte zum Frühstück]
In China gibt es zum Geburtstag z.B. Nudelsuppe (oder irgend etwas Langes): Die langen Nudeln sollen ein Symbol für ein langes Leben sein.

[chinesische "Geburtstagstorte" - Nudelsuppe gibt es hier auch zum Frühstück]

Anschließend mussten wir hinaus in richtig starken Regen. "Die Straße war ein Wasserlauf, die Gosse übervoll", wie es in einem Gedicht über den Regen so schön heißt. (Irgendwann heißt es dann auch: "Und wenn´s genug geregnet hat, dann hört´s auch wieder auf".) Wir waren für das über die Straße fließende Wasser mit Badelatschen, Regenumhängen und Schirmen gewappnet:

["Singing in the rain"]
Durch das Wasser sind wir dann zur U-Bahn getappt (wie eine Kneippkur). (Am Tag vorher haben wir noch Sandsäcke an den U-Bahn-Eingängen liegen sehen, jetzt wußten wir, wofür sie waren: auf den letzten Metern (ca. 2) wurden sie wie Steine in einem Fluss vor den Eingang gelegt, dann brauchte man nicht im Wasser stehen. Nur leider war die Schlange ca. 100 m lang, die Füße waren also schön eingeweicht. Die Schlangen entstanden immer dadurch, dass immer, wenn man in die U-Bahn wollte, alle Taschen durchleuchtet wurden.

Und haben dann die verbotene Stadt erreicht. Dort prangte Mao´s Bild vom Eingangstor.

[Eingang zur verbotenen Stadt]
Mao selbst war nie drin, es gab eine Prophezeihung, dass ein Bauernsohn, der den Kaiserpalast betritt, danach nur 93 Tage regiert. Also ist er einfach nicht hinein gegangen, um nichts zu riskieren.
Dem Eingang gegenüber ist der Tiananmen-Platz, wo 1989 die Panzer aufgefahren sind. Aber erst einmal die verbotene Stadt.

Hier folgen auf der Hauptachse die einzelnen Höfe mit ihren Hallen. Ein umfangreiches Protokoll sah vor, wer genau wo hin darf. Spezielle Bereiche sind für die Öffentlichkeit, unter anderem die Haupthalle (sie hat neun Firstfiguren) mit dem Kaiserthron.

[Haupthalle]

[neun Firstfiguren dürfen nur die kaiserlichen Gebäude haben, alle anderen haben sieben, fünf, drei oder weniger]

[Kaiserthron]

Dann gibt es Bereiche, die nur dem Kaiser, seinen Frauen und den Palast-Eunuchen erlaubt waren. Hier zum Beispiel die gute Stube des Hauses der Kaiser-Oma:

[Innenausstattung]
Und sie hatte sogar ein kleines Theater in ihrem Hof.

[Minitheater]
Jede Dame hatte so ihr eigenes Reich. Und so ein Kaiser hatte ca. 1000 Frauen. Wer abends für 15 Minuten zu ihm durfte, wurde ausgelost. Nackt und bloß (sie konnte so kein Messer einschmuggeln) wurde sie in einem Tuch zur Rolle gewickelt, von zwei Eunuchen hinüber getragen und vor ihm ausgerollt.

Vom Palastgebiet ist ca. ein Drittel begehbar, alles andere ist abgesperrt.

[vor verschlossenem Tor]
Vor den Hallen standen Figuren, hier eine Schildkröte, deren Nase ganz blank geputzt war. Ein Reiben der Nase soll Glück bringen. Da haben wir natürlich auch zugegriffen. Wenn es auch nicht hilft, schaden kann es nicht (falls doch etwas Wahres dran ist).

[Glücksschildkröte]

Und der Kaiser hatte auch einen kleinen Garten (gemessen an dem gepflasterten Areal wirklich winzig). Hier ein Pavillion des Gartens:

[Gartenpavillion]
Dort war auch der Ausgang, von dem man auf dem Hügel noch einen Tempel sah.

[Ausgang der verbotenen Stadt]

Da der Regen aufgehört hatte, sind wir natürlich hinauf, um die verbotene Stadt von oben auf SD-Karte zu bannen:

[verbotene Stadt von oben]
Hier gab es auch eine Marke für den Mittelpunkt Pekings (nachdem wir doch vor zwei Tagen schon den Mittelpunkt der Welt gesehen hatten).

[Mittelpunkt von Peking]

Danach hatten wir Hunger. Heute, aus Anlaß des Geburtstages, sollte es in Peking natürlich Pekingente geben.

[ein Koch schneidet die Pekingente zu]
Dazu gab es noch viele interessante weitere Gerichte, wie z. B. Qualle, Fleisch mit Eßkastanien und Bambus (aber auch Hühnchen süßsauer, Gurkensalat, Aubergine, ...):

[das Abendessen]

Dann sind wir zurück zur U-Bahn am Tiananmenplatz gegangen. Und kamen dort genau auf das Einholen der Flagge zu:

[Einholen der chinesischen Flagge auf dem Tiananmenplatz - ist gerade auf Halbmast]
Auch auf diesem Platz steht das Mao-Mausoleum (quasi ein Maosoleum).

[Mao-Mausoleum]

Ein Teil der Gruppe fuhr dann direkt zum Hotel zurück, die andere Gruppe hat sich noch die Qianmen Dajie angesehen, eine alte Straße hinter dem Stadttor.

[Stadttor]
Früher gab es hier alte, traditionelle Holzhäuser, in denen die Geschäfte waren. Diese wurden abgerissen und durch Nachbauten aus Beton ersetzt. China eben.

[Qianmen Dajie - eine Einkaufsstraße mit exklusiven Geschäften für riesige Vasen, überteuerte Fächer, Edeltees. Außerdem gibt es hier das älteste Pekingenten-Restaurant der Stadt]
In den Nebenstraßen gibt es Essen aller Art, Dumplings, aufgespießte Würstchen in Gift-Rosa, ...

[Ballons über den Seitenstraßen]
Aber dann war es Zeit, ins Hotel zurück zu fahren.