Sonntag, 17. Juni 2018
Göteborg
Also ab jetzt geht es wieder nach Hause, in Etappen. Dazu erst einmal nach Schweden, tanken. In Schweden kostet der Liter umgerechnet 1,56, in Norwegen 1,66. Also kein Jammern zu Hause.

Auf der Hälfte der Strecke bin ich von der Autobahn abgefahren, nach Vitlycke. Dort gibt es ein sehr gutes Museum über Felsritzungen bei Tanum. Sie wurden sogar ins Weltkulturerbe aufgenommen.

[Felsritzungen von Tanum]
Die größte ist 2,35 m groß und aus einer späteren Periode (ist über andere drüber gemeißelt). Sie stellt einen der neuen Götter, den Gott Odin, dar.

[Gott Odin mit seinem Speer - der Typ vom Ring der Nibelungen]
Sie stammen aus der Bronzezeit und wurden vor 3700 bis 2500 Jahren angelegt. Also über einen Zeitraum von über tausend Jahren. Sie dienten vor allem als Begräbniskult, es wurden auch Gräber gefunden. Die Gräber wurden aber nicht geöffnet. Hier ist interessant, dass es gerade in dieser Zeitperiode zu einem Wechsel von Erd- zu Feuerbestattung kam.

[Gräberfelder von Tanum]
Über die Steine ist Wasser geflossen und dadurch waren die Ritzungen dann früher sichtbar. Heute ist aber kein Wasser mehr da, deswegen hat man sie mit roter Farbe nachgezeichnet, um sie sichtbar zu machen.

[hier ein Sonnenwagen - kennt man auch von der Himmelscheibe von Nebra]
Hier sind noch zwei, die sehen aus wie zwei Fußballspieler, wobei jeder einen Ball hat (meine Interpretaion - wo wir doch gerade Fußball-WM haben).

[zwei Krieger - einer hält eine Schale mit 28 Punkten plus einem, Experten glauben, dass es sich um einen Kalender handelt (nicht um den WM-Pokal)]

Neben dem Museum wurde auch ein kleines Dorf angelegt, wie es in der Bronzezeit ausgesehen haben könnte. Bronze (bzw. Kupfer als Bestandteil) wurde zu der Zeit nicht hier gefördert. Man hat das Erz aus dem südlicheren Europa eingeführt. Bezahlt wurde mit Fellen oder Bernstein: 2 kg Bernstein gegen 400 kg Kupfer. Die Bronze (ein Teil Zinn, zehn Teile Kupfer) hat man aber vor Ort hergestellt.

[nachgebautes Dorf - hier zwei Langhäuser]

Dann ging es weiter nach Göteborg. Dort bin ich gleich in ein Parkhaus bei meinem Hotel gefahren und mußte dann auch schon in die Oper.

[Oper von Göteborg, von 1994]
Dort gab es heute "Carmen", aber nicht als Oper, wie ich angenommen hatte, sondern als Ballett. Es war ein Gastspiel der Tanzkompanie Saragossa. Dadurch, dass es Ballett war, hat man wieder einen anderen Blick auf die Handlung bekommen.
In der Nähe der Oper liegt die "Viking" vor Anker, die schon Kap Horn umrundet hat. Heute ist es Hotel- und Restaurantschiff.

[Segelschiff "Viking"]

Dadurch, dass es regnete, als wir aus der Oper kamen, gab es heute keinen Stadtrundgang mehr, nur noch ein Göteborger Bier im Restaurant nebenan und die neuesten Fußballergebnisse.

Übrigens gibt es natürlich auch in Göteborg Krimis, die ich vor längerer Zeit mal gelesen habe: von Ake Edwardson und Helene Tursten.



Oslo
Früh dann Aufbruch in Richtung Oslo. Die Landschaft wird immer bergiger, die Autobahnen immer ruhiger (noch ruhiger als die A20 in der Nebensaison um Mitternacht). So hatte ich Muße, mir die Landschaft anzusehen. Dort, wo man die Straße durch den Fels gesprengt hat, konnte man sehr gut die Faltung der verschiedenen Gesteinsschichten sehen. Die Täler wurden immer schmaler und es gab neben der Autobahn keine Standspur mehr, nur eine kleine Schiene. Daneben ging es viele, viele Meter hinunter, nichts für Flachländer.

Irgendwann hatte ich dann die Grenze erreicht.

[Norwegens Flagge]
Ich hatte den Tempomat auf die vorgeschriebene Geschwindigkeit eingeschaltet. Leider hat gerade das die Ordnungshüter auf den Plan gerufen. Der Zoll schaltete hinter mir das Blaulicht ein und winkte mich raus. Da geht einem erst einmal die Muffe. Ob ich was zu verzollen hätte. Habe ihm dann meine Piccolöchen für abends gezeigt, aber die interessierten ihn nicht. Nachdem ich ihm erzählen mußte, wo ich in Norwegen hinwollte und dafür nur einen Tag bliebe, hat er mich bei der Antwort "Oper" nur mitleidig angesehen. Er hat sowieso mehr Interesse für die Technik des Autos gezeigt als für meine Sachen. Er hat was von Jürgen Klopp und Opel-Werbung erzählt. Da habe ich ihn gleich nach den Fußballergebnissen von gestern gefragt und nun weiß ich auch, dass Russland gewonnen hat.

Glücklicherweise hat er das Auto nicht von vorn angeschaut. Denn als ich wieder den Motor gestartet habe, zeigte der Bordcomputer wieder eine Fehlermeldung an, diesmal das andere Abblendlicht, leider ist in Norwegen Licht vorgeschrieben. Ich bin also bis zur nächsten Tankstelle gefahren und die hatten auch Autozubehör wie Lampen. Welche ich brauchte, wußte ich ja noch vom letzten Mal. Da ich noch kein Geld getauscht hatte, war ich darüber froh, dass man auch in Norwegen alles mit Kreditkarte bezahlen kann.

Aber dann ging es weiter nach Oslo. (Auch hier gibt es natürlich Krimiautoren, allen voran Jo Nesboe.) Ins Hotel konnte ich noch nicht, die Führung in der Oper war aber schon vorher. Also habe ich mir im Navi direkt ein Parkhaus an der Oper rausgesucht und mich dort hinleiten lassen. Ist schon eine tolle Erfindung.

Und da war sie dann. Die Oper von Oslo. Deswegen die ganze Reise. Und man steht nun davor und darauf und weiß für sich, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat.

[Oper von Oslo]
Ich bin dann erst einmal rauf- und rumgegangen und habe mir alles angesehen. Von oben kann man sogar die Holmenkollen-Schanze sehen (rechte untere Ecke vom Krankreuz).

[Schanze am Holmenkollen]

Dann war die Führung in der Oper. Das Ticket hatte ich schon von zu Hause aus gebucht, genauso wie das Ticket für heute Abend, es war auch beides ausverkauft. Während der Führung durfte man im Backstage-Bereich (Bühne, Kostümwerkstätten, Ballettsaal, ...) nicht fotografieren. Aber hier ein paar Impressionen aus dem Innenbereich: Wenn man in die Oper hineinkommt, ist alles weißer Carrera-Marmor und Glas. Dazu gibt es Lichtinstallationen als Kunstobjekte.

[Wand als Kunstobjekt]
Wenn man dann in die Zuschauerräume will, ist alles mit Holz verkleidet, mit deutscher Eiche, genauso wie im Innenraum wegen der besseren Akkustik.

[Aufgang zu den Sitzplätzen]
Vor der Oper im Wasser ist Kunst zu sehen, ein nachgebildeter Eisberg aus Glas. Dieser ist eine neue 3D-Interpretation einer Italienerin von Caspar David Friedrichs Bild "Das Eismeer".

[Skulptur im Wasser]

Nach der Führung bin ich erst mal zum Geld tauschen in den Bahnhof. So ganz ohne Geld ist es blöd. Dort war auch eine Touristeninfo, wo ich mir den Weg zum "Schrei" von Edvard Munch habe erklären lassen und bin dort als nächstes hin. Und hier ist er:

[Munchs "Der Schrei" in der Nationalgalerie]
Und schaut mal, was ich dort noch entdeckt habe:

[Caspar David Friedrich "Greifswald im Mondschein"]

Danach bin ich zum Auto zurück und ins Hotel. Und habe einen ordentlichen Schreck wegen der Parkgebühren bekommen. Sie nehmen es wirklich vom Lebendigen, Tagesticket umgerechnet 55 Euro. Aber hilft ja nichts, ist ja nur ein Tag.
Aber das Zimmer ist toll. Im zehnten Stock über der Stadt. Sehe aber nicht in Richtung Oper, sondern in Richtung Holmenkollen.

Dann noch ein bißchen schick gemacht und zu Fuß zur Oper. Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man sich diesem Gebäude nähert und gleich eine Aufführung darin sieht. Ein Foto gibt es nicht, im Aufführungssaal ist fotografieren verboten.
Die Aufführung war an eine russische Produktion angelehnt, also klassischer geht es nicht. Und die Musik ist natürlich der Hammer, war ein gutes Orchester. Bin voll zufrieden.

Nach der Vorstellung bin ich noch ein wenig durch Oslo gezogen und habe mir das Königsschloß angesehen.

[Königsschloß Oslo]
Und die Domirche hat eine wunderschöne Deckenbemalung.

[Domkirche]
Dann habe ich das restliche Kleingeld einer Bettlerin in den Becher geworfen, sie kann da mehr mit anfangen und ich brauche es nicht zurück tauschen. (Leider gibt es fast an jeder zweiten Straßenecke Jemanden.)

Morgen geht es weiter nach Göteborg.



Freitag, 15. Juni 2018
Westwärts nach Karlstad
Morgens bin ich gleich aus Stockholm rausgefahren. Ist lustig, wenn man die ganzen Örtlichkeiten sonst nur aus Krimis wie z.B. von Stieg Larsson oder Arne Dahl kennt. Arne Dahl war mit "Sieben minus Eins" meine diesjährige Urlaubslektüre, den Fall hatte ich aber schon auf der Fähre nach Trelleborg gelöst.

In der Nähe von Stockholm liegt das Sommerschloß Drottningholm.

[Schloß Drottningholm]
Es wurde zum Weltkulturerbe erklärt. Aber nicht des Schlosses wegen, das eine Schwester des Preußenkönigs Friedrich, die nach Schweden verheiratet wurde, ausbauen ließ. Es ist Weltkulturerbe geworden, weil es hier das älteste noch im Originalzustand bespielbare Theater in Europa (wenn nicht weltweit) gibt, erbaut 1776.

[Theater von Drottningholm]
Der Sohn der Preußin, Gustav der III., wuchs dann mit der Kunst schon auf und ließ Schloß und Theater noch erweitern. Es ist übrigens genau der schwedische König, welcher dann auf der Bühne ermordet wurde. Verdi hat dies in seinem "Maskenball" verarbeitet.
Danach wurde das Theater nicht mehr als Theater genutzt, sondern als Möbellager. Dadurch erhielt das Theater den Dornröschenschlaf, den es brauchte, um bis heute unverändert zu bleiben. Erst 1921 hat man es wieder als Theater wahrgenommen, entrümpelt und sauber gemacht. Die Papp-Kulissen waren zwar verrottet, aber sie konnten ersetzt werden. Die sonstige Technik funktioniert noch.

[Theaterbühne]
In den Monaten Juli bis September kann man hier seit 1922 Theatervorstellungen besuchen. Auch das Licht ist noch wie damals, allerdings sind es heute künstliche elektrische Kerzen, die flackern, so dass sie wie echt aussehen.

Aber auch das Schloß ist sehenswert. Es sind die meisten Zimmer noch möbliert und der größte Schatz sind die verschiedensten Tapeten. Hier das königliche Schlafgemach.

[königliches Schlafzimmer]

Mir hat auch sehr das Kina Slott (das chinesische Schlößchen) gefallen.

[Kina Slott]
Hier hatte der Innenarchitekt großzügig Sachen in China eingekauft: Mingvasen, Porzellanpuppen, Lackarbeiten, Seidentapeten, bemalte Spiegel, ...

[Inneneinrichtung im Kina Slott]
Aber nach drei Stunden Schloßbesichtigung war es dann auch gut.

[Gartenansicht von Drottningholm]

Weiter ging es zum nächsten Ort, eine dreiviertel Stunde in Richtung Westen. Ziel war Schloß Gripsholm in dem kleinen Städtchen Mariefred.

[Schloß Gripsholm]
Auf dem Friedhof hier ist auch das Grab von Kurt Tucholsky. Auf seinem Grab steht: "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis". Der Reiseführer sagt, dass es aus Goethes "Faust" ist.

[Grab von Kurt Tucholsky]
Dann noch einen Kaffee. Dazu muss ich noch etwas schreiben: Die Schweden machen so tolle Kuchen und Gebäcke (siehe gestern). Und dann bekommt man dazu Filterkaffee von der Warmhalteplatte, wie bei IKEA. Da sind wir durch die italienischen Baristamaschinen in den Cafés doch ganz schön verwöhnt. Vom Kaffee konnte man dann soviel nachnehmen, wie man wollte, aber man wollte eigentlich nicht.

Dann noch drei Stunden Autofahrt, um die Hälfte der Strecke bis Oslo zurückzulegen. Dafür habe ich mir Karlstad ausgesucht, eine kleine Stadt am Vänernsee. Hier war ich kurz im Fluss (direkt am Hotel), der in den See fließt, schwimmen.

[Fluss-Strand]
Im Reiseführer stand leider gar nichts dazu. Die Innenstadt sieht aus wie jede typische Stadt mit modernen Gebäuden inklusive Geschäften der großen Ketten. Aber sie hat sogar eine Uni und ein Theater, das aber keine Vorstellung heute hatte.

[Theater in Karlstad]
Dann habe ich mir noch ein Abendessen gesucht.



Stockholm
Der Hafen, zu dem ich geschippert wurde, heißt übrigens Nynäshamn.
Dann noch eine Dreiviertelstunde Autobahn bis zum Hotel in Stockholm. Mein Entsetzen wurde immer größer, so, wie es auch die Gebäude wurden. Ich hatte vorher nicht in die Karte geschaut, das Hotel ist direkt in Gamla Stan auf der Schloßinsel.

[Stockholm - Gamla Stan]
Mein Hotel liegt an Stortorget.

[Stortorget]
Wenn ich aus dem Fenster schaue (mein Fenster ist unten links neben dem Eingang),

[Hotel]
ist direkt Haus gegenüber die alte Börse, in dessen oberer Etage immer das Nobelpreis-Kommittee tagt.

[alte Börse, in der jetzt das Nobelpreis-Kommittee tagt (im Hintergrund der Turm der Schloßkirche)]
Mit dem Auto bin ich hier vorgefahren, das Navi hat es als normale Straße angezeigt. Hieß aber, ich musste erst mal einen Parkplatz suchen. Die Hotelchefin hat mir einen am Stadshuset (dem Rathaus) empfohlen, eine halbe Stunde Fußweg,

[Stadshuset (Rathaus)]
so hatte ich auf dem Weg zum Hotel schon einen Stadtrundgang.

[Riksdagshuset - Reichstag]

[Kungliga Slottet - Das königliche Schloß]
mit Eingangstor

[Schloßeingang]

[Schloßwache]
und der Schloßkirche, in der auch die schwedischen Könige gekrönt werden.

[Schloßkirche]
Zum Abendessen hat mir die Wirtin das Restaurant Movitz empfohlen,

[Restaurant und Bierbar Movitz]
in der Tyska Brinken, direkt bei der deutschen Kirche St. Gertrud.

[Tyska Brinken mit Tyska kyrkan - St. Gertrud]
Ich wollte etwas schwedisches Essen. Und dann habe ich das IKEA-Nationalgericht bekommen: Köttbullar, zusammen mit schwedischem Bier.

[Köttbullar]
Ein schöner Abschluß an diesem Tag.



Mittwoch, 13. Juni 2018
Visby
Zuerst war ich heute morgen in der Nähe meiner Unterkunft in den Lummelunda-Grotten, einer Kalksteinhöhle mit Muschelablagerungen sowie Stalagtiten und Stalagmiten.

[Lummelunda-Grotten]
Anschließend musste ich in ein Autoteile-Fachgeschäft. Als ich tags zuvor von der Fähre fahren wollte, zeigte das Display einen Error-Code an: Lampe vom Abblendlicht vorne links kaputt. Auch das noch, in der Fremde. Noch nicht mal zu Hause habe ich die Lampe gewechselt. Aber da ich spätestens in Sassnitz keine weißen Nächte mehr habe und hier auch alle mit Licht fahren, hatte ich heute im Hostel gefragt, wo ich eine Lampe kaufen kann und habe den Laden in Visby dann auch sofort gefunden. Also erst einmal Lampe gekauft. Und jetzt auch noch einbauen. Beim Corsa war es immer eine echte Tortur, also hatte ich schon richtigen Horror davor. Also Bedienungsanleitung aufgeschlagen und los gings, nach drei Minuten war ich fertig und stolz wie Bolle, und jetzt wird auch keine Fehlermeldung mehr angezeigt. Geht doch, man wächst mit und an seinen Aufgaben.
Danach konnte ich mir dann in aller Ruhe und mit Muße Visby anschauen. Visby ist eine alte Hansestadt. So würden unsere Hansestädte heute auch aussehen, wären sie nicht im Krieg zerbombt worden oder hätten sie die 40-jährige Nachkriegszeit ohne Abrisse überstanden. Ein idyllisches Mittelalterstädtchen.
Als erstes habe ich mir ein hand-made Softeis gegönnt. Es war sehr lecker, aber bei dem Preis (umgerechnet 5 Euro - wahrscheinlich haben sich die Nachfahren der Likedeler nun auf das Ausbeuten der Touristen umgestellt) werde ich wohl erst wieder zu Hause Eis essen. Auch war die Stadt voller amerikanischer Touristen, da zwei Kreuzfahrtschiffe angekommen waren. Aber glücklicherweise hatten sie noch weniger Zeit als ich.
Die Innenstadt von Visby ist nicht sehr groß, innerhalb von drei Stunden habe ich mir alles ansehen können. Es gibt ganz viele Kirchenruinen. Mit der Säkularisierung wurden sie einfach dem Verfall überlassen.

[Ruinen von St. Hans]

[Dachstreben von St. Karin]
Als einzige Kirche wurde St. Marien weiter als Kirche betrieben.

[Marienkirche]
Die Türme der Marienkirche sind von überall gut zu sehen.

[Türme der Marienkirche von der Stadtmauer]
Als alte Hansestadtkirche ist sie mit vielen Kulturgütern ausgestattet. Wie zum Beispiel Altar und Figuren.

[Altar von St. Marien]

[Statue in St. Marien]
Wunderschön anzusehen sind die kleinen Gäßchen.

[verwinkelte Straßen]
Und es gibt noch ein altes Apothekerhaus aus dem 13. Jahrhundert. Es beindruckt durch seine fünf Geschosse.

[Gamla Apoteket]
Im Ostteil der Stadt wurde ein botanischer Garten angelegt. Durch den Kalksteinboden und das fast mediterane Klima wachsen hier überall Rosen, Lavendel, Ysop, Jasmin und anderes. Die Luft ist von ihrem Duft erfüllt.

[Rose im Botanischen Garten]
Visby ist vor allem deswegen Weltkulturerbe geworden, weil es noch ringsherum (außer dem Hafen) von einer Stadtmauer umgeben ist.

[Stadtmauer von Visby]
Das Gelände an der Stadtmauer wird von den Einwohnern zur Erholung genutzt, hier junge Leute beim Kubb-Spiel.

[Kubb-Spiel an der Stadtmauer]
Zum Abschluss, bevor es auf die Fähre nach Nyashamn geht, gab es dann noch einen Kaffee mit leckerem Kuchen.

[Kaffeepause]
Und dann das Auslaufen der Fähre. Tschüß Gotland.

[Abschied vom Hafen Visby]
Und irgendwo da hinter dem Horizont ist zu Hause, Gruß an die Heimat.

[Ostsee Richtung Süden]



Gotland und Farö
Noch ein Nachtrag zu gestern: In Ystad werden die Krimis um Henning Mankells Kommissar Wallander gedreht, da er dort auch seine Fälle löst. Obwohl ich ziemlich viele schweische Krimis gelesen habe, muss ich zugeben, ass ich Mankell immer ausgelassen habe. Wird also meine nächste Literatur werden.
Heute morgen ging es dann früh los. Um halb zwölf mußte ich die Fähre nach Gotland kriegen. Und von Ystad bis Oskarshamn waren es laut Google gut vier Stunden. Eine Stunde vorher da sein, ist auch nicht verkehrt. Und dann eine kurze Pause einrechnen, zumindest zum Tanken.
Nachem gestern Geldautomat und Einkaufen Premiere hatte, wollte ich heute gleich in Ystad Tanken. Es war eine Tankstelle wie bei uns. Man bezahlt am Schalter. In Oskarshamn habe ich dann noch einmal getankt, hier musste ich erst einmal herauskriegen, wie man Benzin zapfen kann. Erst Kreitkarte rein, dann bestätigen, dann noch einen Knopf drücken und dann endlich Benzin zapfen. Aber man spart den Weg zur Kasse. Beim nächsten Mal geht es dann auch schneller.
Auto fahren ist sehr entspannt, Höchstgeschwinigkeit ist 110 km/h. Es gibt immer mal Autobahnabschnitte, meistens drei Fahrspuren: eine auf einer Seite und zwei auf der anderen, immer abwechselnd für ungefähr zwei Kilometer, so dass man auch mal einen Laster überholen kann. Bei den Ortschaften wird dann immer auf 70 oder 50 km/h abgebremst. Das ist etwas nervig, aber man kann viel mit Tempomat fahren. Es gibt auch nicht so viel Verkehr, außer in der Nähe größerer Ortschaften. (In Kalmar habe ich auch den ersten schwedischen IKEA gesehen.) Geschwindigkeitskontrollen gibt es viele, aber sie werden vorher angekündigt.
Dann in Oskarshamn ging es wieder auf die Fähre.

[Hafen von Oskarshamn]
Man konnte beim Auslaufen auch die Insel Öland sehen, ganz hinten der Hügel am Horizont.

[Im Hintergrund: die Insel Öland]
Die Überfahrt dauerte drei Stunden. Dann war ich auf Gotland. Warum unbedingt Gotland? Nach so vielen Besuchen bei Störtebeker in Ralswieck musste ich die Chance nutzen, mir Visby nun persönlich anzusehen. Und außerdem ist Visby Weltkulturerbe.

[Hafen von Visby]
Aber Visby war heute noch nicht dran. Erst ging es zur Unterkunft. Diesmal war es eine Hütte mit Meerblick, nur ein paar Windflüchter-Kiefern davor. Anschließend ging es per Fähre auf die Insel Farö, nördlich von Gotland. Sie sind berühmt für die Kalksteinsäulen (Raukar).

[Raukar an der Nordwestküste Farös]
Aber es blieb auch noch Zeit für ein Bad in der Ostsee.

[Sudersand auf Farö]
Und sie haben überall auf der Insel Windmühlen.

[Windmühle]
Und am Abend saß ich auf der Terasse meiner Hütte und habe einfach nur die Ruhe genossen: Die Sonne versinkt langsam im Meer, das Meer rauscht und die Vögel singen. Alle Klischees erfüllt. Jetzt noch ein Schlückchen Wein.

[Sonnenuntergang auf Gotland]