Heute ging es also los. Mit der Fähre von Saßnitz, vorbei an den Kreidefelsen

[Kreidefelsen auf Rügen]
nach Trelleborg

[Hafen von Trelleborg]
in Schweden.

[schwedische Flagge]
Dann ging es nach Ystad. Warum Ystad? Eine liebe Bekannte hatte mir Kaseberga empfohlen. Da bin ich dann auch gleich erst einmal hingefahren. Es sieht ein bißchen wie das Gegenstück von Thiessow aus,

[Steilufer in Kaseberga]
ist aber vor allem bekannt für "Ales Stenar".

[Ales Stenar]
Hier wurden von den Wikingern 58 Granitblöcke in Schiffsform aufgestellt, eine sogenannte Schiffssetzung.

[Granitstelen in Form eines Schiffes aufgestellt]
Es ist ungefähr 3500 Jahre alt und war wahrscheinlich ein Kalender.
Anschließend ging es dann wieder nach Ystad zurück. Auf der Fähre konnte man kein Geld tauschen, also erst mal einen Geldautomaten suchen und ein bisschen was essen. Dabei habe ich mir die Stadt noch angesehen.

[Kirche von Ystad]
Vor dem Central Hotel fanden (wenn ich richtig übersetze) gerade Dreharbeiten für einen Film statt.

[Filmaufnahmen in Ystad]
Ja, es ist wieder so weit, das Fernweh und die Neugier rufen wieder.
Diesmal reicht die Zeit nur für eine kurze Auszeit im nördlichen
Nachbarn Schweden mit Tagesausflug nach Oslo.

[Route]
Durch verschiedene Literatur (zum Beispiel die Krimis von Jo Nesbo) und
den einen oder anderen Beitrag bin ich immer wieder auf die Oper in Oslo
gestoßen, architektonisch ein sehr interessantes Gebäude. Was liegt also
näher, als es sich einmal vor Ort anzusehen, und das nicht nur von
außen. Die Tour durchs Gebäude ist schon online gebucht, genauso wie das
Ticket für abends. es gibt "Schwanensee".
Nun hätte man auch direkt bis Oslo fliegen oder mit der Fähre fahren
können, aber da ich in Schweden noch nie war (ist wirklich so), wollte
ich die Gelegenheit beim Schopfe packen. Natürlich habe ich dann
nachgesehen, ob ich in Stockholm und Göteburg auch noch gleich einen
Opernbesuch buchen kann, aber es hat nur in Göteborg mit "Carmen"
geklappt, in Stockholm ist dann schon Sommerpause.
Mal sehen, ob ich jeden Tag WiFi habe, um Euch zu berichten. Und ich bin
schon gespannt, was es sonst noch so alles zu erleben gibt.
Heute der letzte Teil des Ringes. Trauer. Nicht nur wegen der untergegangenen Götter. Es ist das Ende vom Ring, Abschied vom Theater, vom Orchester mit seinem Dirigenten Thielemann. Und Abschied von den Bonbon essenden Sitznachbarn. (Übrigens hatte die Frau von dem Erklärsachsen heute eine Operntasche mit Kettengliedern als Schultergurt - bei den entsprechenden Stellen haben die Kettenglieder immer geraschelt - bitte nehmt nie solche Taschen.)
Allerdings saß heute jemand in meiner Nähe, die unsere Heimatstadt kannte, sie arbeiten in Dresden und kommen im Sommer zum Segeln zu uns, weil sie dort ihr Boot liegen haben. Die Welt ist ein Dorf :-).
Aber der Reihe nach: Heute morgen, als ich aus dem Fenster schaute, war es weiß. Am Abend davor hatte es ja schon angefangen und es schneite immer noch. Also erst einmal auf Fotosafari, all die wichtigen Sehenswürdigkeiten mit Schnee ablichten.
Als erstes das Kronentor des Zwingers.

[Kronentor mit Schnee.]
Danach die Semperoper, weil sie ja gleich daneben liegt.

[Semperoper mit Schnee.]
Dann bin ich auf die Neustädter Seite gegangen, die Kirchenglocken läuteten dauernd, es war irgendwie eine sehr festliche Stimmung. Und die Kinder hatten schon Schneemänner gebaut.

[Schneemann in Dresden.]
Noch ein Foto von der Brücke:

[Dresden im Schnee.]
Da Sonntag war, habe ich mir auch die Kirchen angesehen. Zuerst die katholische Schloßkirche St. Trinitatis (weil August der Starke als König von Polen doch konvertieren mußte). Anschließend die neue Synagoge,

[Neue Synagoge in Dresden.]
aber nur von außen.
Und dann die Kreuzkirche (die mit dem Dresdner Kreuzchor), die gleich neben meinem Hotel liegt, allerdings durfte man dort nicht fotografieren.
Eigentlich wollte ich mir in Dresden gern noch einmal die Sixtinische Madonna von Raffael ansehen, aber dann habe ich mir überlegt, an wie vielen durch Märtyrium zu Tode gekommenen Heiligen (vor allem Sebastians) ich vorbei hätte müssen. Und dann habe ich mir einen Bleistift mit den zu Füßen der Madonna sitzenden Engeln gekauft, davon habe ich auch zu Hause noch etwas :-).
Also lieber in die neue Gemäldegalerie, das Albertineum. Auf einem Plakat hatte ich gesehen, dass sie als Sonderausstellung einen Expressionisten hatten. Carl Lohse - noch nie was von gehört.
Der erste Raum hat mich sofort in seinen Bann gezogen, der Klingersaal. Ich hatte Max Klinger immer mehr mit Leipzig in Verbindung gebracht, aber hier stand auch ´ne Menge von ihm rum. Was mich aber total begeisterte, waren Figuren von Rodin. Und dann auch noch eine Büste von einem meiner Lieblingskomponisten:

[Rodin-Büste von Gustav Mahler.]
Der damalige Museumsdirektor hatte ganz viel von Rodin aufgekauft, unter anderem auch Kunstfotografien, die Rodin mit arrangiert hat, da bekam man noch einmal ein ganz neues Bild zu den Figuren von Rodin.
Dann die Sonderausstellung: Carl Lohse.

[Bild Carl Lohse.]
Ich mag die Farbigkeit (wie auch bei Pechstein, Schmidt-Rottluff und Nolde).
Dann ging es in die ständige Ausstellung. Die Bilder-Ausstellung war so neu (Neue Galerie), dass sie mit unserem Heimatmaler Caspar David Friedrich anfing.

[Bild von Caspar David Friedrich.]
Aber es ging durch die ganze Moderne: Monet, Gauguin, Degas, aber bis hin zu Richter und Baselitz.
Anschließend war ich noch im Kügelgen-Haus auf der Neustädter Seite. Kügelgen war auch Maler, ist aber eher bekannt, weil er oft Künstler bei sich zu Besuch hatte: natürlich unsere Heimatmaler Caspar David Friedrich und Phillipp Otto Runge. Aber auch Kleist, Goethe, Schlegel. Und unter anderem auch Carl Maria von Weber und Richard Wagner, die Dresdner Hofkapellmeister.
Also die perfekte Überleitung zur Götterdämmerung.
Noch mal in Schale geworfen und dann war es soweit, der Abschied vom Dresdner Ring. Aber auf Raten, (Beginn 16:00 Uhr, Ende 21:30 Uhr).
In der Pause noch Zeit für einen Wackerbarth-Sekt und ein Foto von und mit dem Meister (mit hat jemand gemacht, der mit der Kamera nicht klar kam :-)):

[Büste von Wagner.]
Und nach 5 1/2 Stunden inklusive 2 Pausen dann das Ende der Götter:

[Abschlußapplaus für den Dresdner Ring.]
Wie gesagt, am Ende des Ringes ist es immer wie ein Abschied.
Wer mich total überrascht hat, war der Däne Stephen Milling, der den Hagen gesungen hat. Andreas Schager ist gut, den hatte ich schon in Berlin erlebt. Aber ansonsten war es eben ein Thielemann-Ring. Eine Bekannte sagt immer, dass die SängerInnen nicht so toll gewesen sein können, wenn der Applaus für den Dirigenten stärker ausfiel. So war es hier oft auch.
Aber alles in allem: Es hat sich gelohnt. Es war für mich eine tolle Woche in und um Dresden.
Morgen geht es wieder nach Hause.