Donnerstag, 15. Februar 2024
Start der Erholungswoche
Gestern abend gab es für uns noch einen zypriotischen Abend in einem großen Saal

Abend01
[Orientalische Gemütlichkeit.]

mit typischen Tänzen und zwei Bauchtanznummern.

Abend02
[Bauchtanznummer mit Schwertbalance auf dem Kopf.]


Das ganze konnte man sich mit einer "Flatrate" schön trinken.

Abend03
[Getränkekarte mit "all-in".]

Heute morgen ging es dann ins letzte Hotel in die Nähe der ersten Ruinenstätte Salamis, die wir besucht haben - ins Casino-Hotel "Salamis".

Hotel01
[Hoteleingang.]

Zum Hotel: Um Touristen nach Nordzypern zu locken, bezahlt das nordzyprische Tourismusministerium den Reiseveranstaltern die zweite Woche Aufenthalt. Gerade jetzt in der Nebensaison sind die großen Hotels nicht ausgebucht, daher nehmen sie riesige Mengen an Toristen auf. Unser Reisebus war mit ca. 40 Personen besetzt, es kamen heute zwei, gestern fünf und vorgestern drei Reisebusse an. Und nebenbei der normale Hotel- und Casinobetrieb. Da kommt schon eine Menge an Leuten zusammen.

Das Hotel liegt direkt am Strand, in den nächsten Tagen werde ich mal das Mittelmeer testen. Die Lufttemperatur liegt bei 17 Grad, die Wassertemperatur bei 18 Grad. Es gibt natürlich auch ein Schwimmbad, eine Sauna und ein Hamam (ein türkisches Bad). Alles ist inklusive.
Essenstechnisch habe ich mich für die All-inclusive-Variante entschieden, heißt: Frühstück, Mittag, Kuchen, Abendessen, Snacks zwischendurch und alle Getränke.

Mit dem Mietauto in den griechisch-zypriotischen Teil wird es nun doch nichts. Die Mietautos vom türkisch-zypriotischen Teil dürfen nicht in den griechischen. Man kann ein griechisch-zypriotisches Auto anmelden, muss dann aber mindestens drei Tage warten, weil es erst von griechischen Teil der Insel hierher gefahren werden muss.

Aber für morgen wird eine Busfahrt nach Larnaka in den griechisch-zypriotischen Teil angeboten.



Mittwoch, 14. Februar 2024
Ein Tag auf dem Dorfe
Heute war unser letzter Ausflugstag. Es ging zu einer Kooperative aufs Dorf.

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[Das Dorf lag dicht am Meer.]

Von unserem Reisebus stiegen wir in Gelände-taugliche Gefährte um.

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[Unser heutiges Transportmittel.]

Zuerst hielten wir an einem Haus an, jede/r erhielt einen Teigrohling, man machte Muster, z.B. einen Zopf, und wälzte dies dann in einem Sesam-Schwarzkümmel-Gemisch.

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[Brot selber vorbereiten.]

Anschließend wurden sie in einem der Hofbacköfen gebacken. Jedes Haus hat in der Gegend einen. (Ein bisschen wie bei Hänsel und Gretel.)

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[Der Ofen wurde angeheizt.]

Nächste Station war eine Haloumi-Käserei. Man zeigte uns, wie aus Ziegen- und Schafsmilch

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[Ziegen.]

der Käse hergestellt wird.

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[Haloumi-Herstellung.]

Natürlich durften wir auch ein Stück probieren.

Die Frauen bereiteten auch gerade eine Süßigkeit zu, die man bis zu einem Jahr lagern kann. Walnüsse werden aufgefädelt, anschließend in Sirup, in diesem Fall Weinsirup, getaucht und lässt es trocknen. Das Eintauchen und Trocknen wiederholt man dreimal.

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[Mit Sirup überzogene Walnüsse.]

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[Aufhängen von Sirup-Walnüssen und Haloumi zum Trocknen.]

Wir durften auch davon probieren, aber leider gab es nichts davon zu kaufen. Das war sehr lecker. Aber wir konnten Käse kaufen. Es gab auch einen Käse, der ein Jahr lagern musste. Er wird als Ziegen-Parmesan-Käse verwendet.

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[Ziegenkäse.]

Da rings um das Haus Olivenbäume gepflanzt waren, gab es auch eingelegte Oliven und Olivenöl.

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[Olivenhain.]

Und der Mandelbaum zeigte die ersten Blüten.

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[Mandelblüte.]

Dann gab es wieder Geschichte. In den 1920er Jahren wurden von schwedischen Historikern Königsgräber geöffnet. Sie sind ungefähr 2200 Jahre alt. Alles, was im Grab vorhanden war, ist jetzt in Schweden ausgestellt. (Aber in Berlin sind ja auch Nofretete und der Pergamonaltar zu bestaunen.)

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[Königsgräber.]

Dann gab es in einem Restaurant direkt am Strand Essen. Dazu gab es direkt unser Brot von heute morgen zu essen. Es war auch noch Zeit für einen ausgiebigen Strandspaziergang.

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[Das Meer.]



Dienstag, 13. Februar 2024
St. Hilarion, Soli, St. Mamas und der Stausee
Heute haben wir den Westen des türkisch-zypriotischen Teils der Insel bereist.
Da die Orte nicht auf der Anfangskarte sind hier eine Übersicht:

Karte
[Heutige Route westlich von Nikosia.]

Als erstes ging es heute hinauf bis auf 600 Meter am Fuße der Kreuzfahrerfestung St. Hillarion, benannt nach einem früher hier lebenden Eremiten. Den Rest bis zum höchsten Punkt auf 732 Meter ging es über Treppen hinauf.

Hilarion01
[Kreuzfahrerfestung St. Hillarion.]

Die Festung diente als kühler Sommersitz der Königsfamile Lusignan. Mit der Erfindung von Schießpulver brauchte man sich zu Verteidigungszwecken nicht mehr hier oben verbarrikadieren und die Festung wurde dem Verfall preisgegeben.

Von ganz oben hatte man auch einen herrlichen Blick bis hinunter nach Kyrenia, wo wir gestern waren.

Hilarion02
[Aussicht von oben auf die Stadt Kyrenia.]

Dann ging es fast an die Grenze zum griechisch-zypriotischen Teil im Westen zur Ruinenstatt Soli. Hier waren Ausgrabungen einer Kirche von vor ca. 1600 Jahren zu besichtigen.


[Statue der Aphrodite.]

Oben im Hang konnte man ein römisches Theater bewundern.

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[Römisches Theater.]

Weiter ging es zur St.-Mamas-Kirche. Der Nationalheilige Mamas wohnte früher in einer Höhle in der Nähe und wollte für seinen Unterschlupf keine Steuern zahlen. Also kam die Gerichtsbarkeit, nahm ihn fest und wollte ihn vor die Obrigkeit bringen. Unterwegs kamen sie an einem Löwen vorbei, der gerade ein Lamm verspeisen wollte. Mamas rette das Lamm, sprach mit dem Löwen und setzte sich sogar auf den Löwen. Als dies dem Statthalter mitgeteilt wurde, entschied dieser, Mamas bräuchte in seinem ganzen Leben keine Steuern mehr zahlen. (Schutzpatron der Steuersünder?)

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[Kirche St. Mamas.]

Das Innere überraschte diesmal, da alles vergoldet war. Der Innenraum beherbergt zudem eine Ikonensammlung.

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[Inneres der St.-Mamas-Kirche.]

Mamas liegt hier im Sarkophag begraben. Aus einer Öffnung tritt Öl aus, welches man sich bei Ohrenleiden auf die Ohren reiben soll.

In einem Heimatmuseum daneben gab es eine Ausstellung zu Funden in der Ruinenstadt Soli.

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[Tongefässe, die bei Ausgrabungen gefunden wurden.]

Selbst ein goldener Lorbeerkranz hat im Erdreich verborgen die Zeit überlebt.

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[Goldener Lorbeerkranz.]

Es ging schon die ganze Zeit durch riesige Plantagen mit Orangen-, Mandarinen-, Zitronen-, Granatapfel- und Olivenbäumen. Bei der für das Mittagessen vorgesehenen Raststätte hat uns ein Besitzer auf seinen leider vor zwei Tagen abgeernteten Orangenhain gehen lassen und wir durften sogar eine Mandarine abpflücken.

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[Mandarinen am Baum.]

Normalerweise werden die Zitrusfrüchte mit Stiel abgeschnitten, die besten werden dann exportiert. Aus denen ohne Stiel wird Saft gemacht. Wir haben riesige Laster vor der Saftfabrik gesehen, die bis oben hin voll mit Orangen beladen waren.

Zum Abschluss der Fahrt hielten wir noch an einem Stausee, der 2014 fertiggestellt wurde.

Stausee01
[Stausee.]

Zypern hat als Insel ein Trinkwasserproblem. Also wurde im Taurusgebirge in der Türkei ein Stausee gebaut, eine Pipeline durch die 65 km Mittelmeer zwischen der Türkei und Nordzypern verlegt und dann auf zypiotischer Seite ein Stausee gebaut. 75 Millionen Liter Wasser fasst das Staubecken.

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[Schematische Darstellung der Stauseen-Pipeline.]