Sonntag, 18. November 2018
Rückreise
Unterwegs habe ich noch einmal Halt gemacht, um mir etwas anzusehen, kurz vor der Grenze zu Deutschland, in Schaffhausen, am Rheinfall (mit "h").

[Rheinfall bei Schaffhausen]

Auf den Bildern groß angekündigt als Niagarafälle in Europa, kam er höchstens mit dem amerikanischen Niagarafall mit (an den kanadischen kann er erst recht nicht ranreichen), hatte aber doch nicht die Höhe und die Wassermassen. Aber egal, solche tosenden Wassermassen sind immer einen Blick wert.

[Wasserfall]
Und es hat auch nichts vom Rheingold aufgeblitzt, und auch die Rheintöchter haben kein Ständchen gesungen. Aber vielleicht ist es auch besser so. Nächsten Sonntag werde ich ja wieder erleben, wie den Göttern langsam dämmert, wenn es mit ihnen zu Ende geht.
Und was will man dann mit so einem Schatz. (Und der Liebe müßte man auch noch entsagen.) Da bin ich dann lieber ohne groß zu suchen weiter gefahren.

Es ging durch Weinberge mit gelben Weinblättern. Solche Farbenpracht habe ich vorher noch nicht gesehen. Und über die höchste Brücke Deutschlands (da stand so ein Schild auf der Kochertalbrücke). Und als ich bei Stuttgart getankt habe, bin ich sogar am Porschewerk vorbei gekommen.

Aber nun bin ich wieder zurück; und kann jetzt im Winter die nächste Reise planen :-).



Samstag, 17. November 2018
Luzern (2)
Heute morgen habe ich die Kunstsammlung Rosengart besucht.

[Haus der Sammlung Rosengart, früher die Filiale der Schweizer Zentralbank in Luzern]
Angela Rosengart hat als Kunsthändlerin für die Stadt Luzern eine Stiftung eingerichtet. Interessant ist die Ausstellung deswegen, da sie persönlichen Kontakt zu den großen Künstlern der damaligen Zeit wie Picasso und Chagall hatte. Von Chagall hat ihr Vater eine Palette geschenkt bekommen und sie selbst ist sogar mehrfach von Picasso porträtiert worden.

Es hängen in einem Extraraum auch Fotografien von David Douglas Duncan, die Picasso während seiner letzten 17 Lebensjahre in seinem Haus nahe Cannes zeigen.
Außerdem gibt es eine riesige Paul-Klee-Sammlung sowie Bilder von Miro (Die blaue Tänzerin), Monet, Cézanne, Braque, Kandinsky und Matisse.

[Selbstporträt von Picasso (Foto von der Postkarte)]

Dann ging es wieder auf die andere Seite der Reuss, in die Altstadt Luzerns. Zuerst bin ich lauter chinesischen Touristen gefolgt. Unterwegs habe ich einen Eisladen gefunden, der dieses Eis in Blütenform verkaufte:

[Eis in Blütenform]

Dann weiter den Touristenströmen hinterher. Sie führten mich zum Löwendenkmal, die Skulptur eines sterbenden Löwen von 1820 zum Gedenken an die Schweizer Soldaten, die während der französischen Revolution starben.

[Löwendenkmal]

Etwas höher liegt die alte Stadtmauer mit vielen Türmen, die Museggmauer.

[Stadtmauer]
Von dort oben hatte man einen herrlichen Blick auf Luzern.

[Luzern von oben]

Zurück auf "meine" Luzern-Seite ging es über eine zweite überdachte Brücke, die Spreuerbrücke von 1408. Auch hier gibt es im Dachbereich wieder einen Bilderzyklus, aber davon ist leider nicht mehr viel zu erkennen.

[Spreuerbrücke]

Dann gab es noch Kaffee und dazu herrlichsten Kuchen. Denn die Konzerteinführung fing bereits um halb sechs an, das Konzert startete halb sieben. Da war keine Zeit mehr für das Abendessen. Denn heute beginnt hier in Luzern das Lucerne Piano Festival.

[Festivalplakat]

Heute spielte Igor Levit, den wir auch schon von den Festspielen MV kennen, da er 2014 Preisträger in Residence war. Hier ein Bild vom Konzerthaus, es ist das moderne Gebäude hinter dem weißen Kirchturm.

[KKL Luzern]

Morgen geht es dann wieder nach Hause.



Freitag, 16. November 2018
Luzern
Morgens ging es zum Parkhaus und es war wie ein kleines Nach-Hause-Kommen, als Auto da auf einmal (immer noch) stand. Ich hätte mir in Italien noch eine andere Stadt ansehen können, z.B. Como am Comer See. Aber ich wollte lieber weiter nach Luzern.

Und es war wieder beeindruckend, wie die ersten Berge aus dem Nebel auftauchten, die dann später von Bergen mit weißen Mützen abgelöst wurden. Die Autobahn führt auch direkt an Flüssen und Seen vorbei, eine herrliche Landschaft.
Das Navi hat mich auch durch den Gotthard-Tunnel geleitet. Hier ein Bild von der Südseite vor der Einfahrt in den Tunnel, der Parkplatz "San Gottardo sud". (Hier sind noch alle Verkehrszeichen in italienisch.)

[San Gottardo - wieder die schneebedeckten Gipfel]

Auf der anderen Seite war es leider neblig und nichts zu sehen, daher auch kein Foto vom Parkplatz "Gotthard-Nord". Aber ab hier sind die Verkehrszeichen in Deutsch, z.B. "Ausfahrt".

Leider wurde das Wetter auch in Luzern nicht besser. Aber trotzdem habe ich einen langen Spaziergang gemacht. Zuerst an der Reuss entlang, welche dann in den Vierwaldstätter See mündet.

[Mündung der Reuss in den Vierwaldstätter See]

Dem Verlauf des Seeufers bin ich dann weiter bis zu einer Halbinsel gefolgt, "Triebschen", auf der dieses Haus steht:

[Haus Richard Wagners während seines sechsjährigen Aufenthaltes in Luzern.]
Dort waren Fotos und Sachen von Wagner ausgestellt, aber auch Partituren, die hier vollendet wurden; auch das Papier des Siegfried-Idylls, welches im Treppenhaus dieses Hauses 1870 zum ersten Mal erklang.

Eine besondere Überraschung war im oberen Geschoß eine Sonderausstellung zu einem Comic über Wagner. Sie haben dort die Macher zu Wort kommen lassen und auch den Entstehungsprozeß dokumentiert. Der Comic heißt "Wagner" und ist von Andreas Völlinger und Flavia Scuderi, beide aus Berlin.

Dann ging es wieder zur Stadt zurück.

[Luzern am Abend]

Dort bin ich über die Kapellbrücke gelaufen. Unter dem Dach sind dreieckige Tafeln aufgehängt mit den verschiedenen Stationen der Schweitzer Geschichte.

[Kapellbrücke aus dem 14. Jhh.]
Der Turm neben der Brücke ist der Wasserturm und diente unter anderem als Schatzkammer und Gefängnis.

Abendessen gab es in diesem Restaurant, welches urgemütlich ist.

[Restaurant Krienbrücke]

Es war gut, dass ich mehr Zeit für Luzern hatte. Denn es konnte keinen größeren Unterschied zu gestern geben: Mailand war hektisch, italienisch laut, jeder muss im Verkehr und auch sonst der Erste sein.
Luzern ist gemütlich (die Sprache ist ja schon so niedlich), schwyzerdütsch wird eher langsamer gesprochen, und es ist Platz für alle da, schön nacheinander. Vor allem Auto fahren ist hier deutlich entspannter (das wird sich dann in Deutschland wieder ändern).