St. Hilarion, Soli, St. Mamas und der Stausee
Heute haben wir den Westen des türkisch-zypriotischen Teils der Insel bereist.
Da die Orte nicht auf der Anfangskarte sind hier eine Übersicht:
[Heutige Route westlich von Nikosia.]
Als erstes ging es heute hinauf bis auf 600 Meter am Fuße der Kreuzfahrerfestung St. Hillarion, benannt nach einem früher hier lebenden Eremiten. Den Rest bis zum höchsten Punkt auf 732 Meter ging es über Treppen hinauf.
[Kreuzfahrerfestung St. Hillarion.]
Die Festung diente als kühler Sommersitz der Königsfamile Lusignan. Mit der Erfindung von Schießpulver brauchte man sich zu Verteidigungszwecken nicht mehr hier oben verbarrikadieren und die Festung wurde dem Verfall preisgegeben.
Von ganz oben hatte man auch einen herrlichen Blick bis hinunter nach Kyrenia, wo wir gestern waren.
[Aussicht von oben auf die Stadt Kyrenia.]
Dann ging es fast an die Grenze zum griechisch-zypriotischen Teil im Westen zur Ruinenstatt Soli. Hier waren Ausgrabungen einer Kirche von vor ca. 1600 Jahren zu besichtigen.
[Statue der Aphrodite.]
Oben im Hang konnte man ein römisches Theater bewundern.
[Römisches Theater.]
Weiter ging es zur St.-Mamas-Kirche. Der Nationalheilige Mamas wohnte früher in einer Höhle in der Nähe und wollte für seinen Unterschlupf keine Steuern zahlen. Also kam die Gerichtsbarkeit, nahm ihn fest und wollte ihn vor die Obrigkeit bringen. Unterwegs kamen sie an einem Löwen vorbei, der gerade ein Lamm verspeisen wollte. Mamas rette das Lamm, sprach mit dem Löwen und setzte sich sogar auf den Löwen. Als dies dem Statthalter mitgeteilt wurde, entschied dieser, Mamas bräuchte in seinem ganzen Leben keine Steuern mehr zahlen. (Schutzpatron der Steuersünder?)
[Kirche St. Mamas.]
Das Innere überraschte diesmal, da alles vergoldet war. Der Innenraum beherbergt zudem eine Ikonensammlung.
[Inneres der St.-Mamas-Kirche.]
Mamas liegt hier im Sarkophag begraben. Aus einer Öffnung tritt Öl aus, welches man sich bei Ohrenleiden auf die Ohren reiben soll.
In einem Heimatmuseum daneben gab es eine Ausstellung zu Funden in der Ruinenstadt Soli.
[Tongefässe, die bei Ausgrabungen gefunden wurden.]
Selbst ein goldener Lorbeerkranz hat im Erdreich verborgen die Zeit überlebt.
[Goldener Lorbeerkranz.]
Es ging schon die ganze Zeit durch riesige Plantagen mit Orangen-, Mandarinen-, Zitronen-, Granatapfel- und Olivenbäumen. Bei der für das Mittagessen vorgesehenen Raststätte hat uns ein Besitzer auf seinen leider vor zwei Tagen abgeernteten Orangenhain gehen lassen und wir durften sogar eine Mandarine abpflücken.
[Mandarinen am Baum.]
Normalerweise werden die Zitrusfrüchte mit Stiel abgeschnitten, die besten werden dann exportiert. Aus denen ohne Stiel wird Saft gemacht. Wir haben riesige Laster vor der Saftfabrik gesehen, die bis oben hin voll mit Orangen beladen waren.
Zum Abschluss der Fahrt hielten wir noch an einem Stausee, der 2014 fertiggestellt wurde.
[Stausee.]
Zypern hat als Insel ein Trinkwasserproblem. Also wurde im Taurusgebirge in der Türkei ein Stausee gebaut, eine Pipeline durch die 65 km Mittelmeer zwischen der Türkei und Nordzypern verlegt und dann auf zypiotischer Seite ein Stausee gebaut. 75 Millionen Liter Wasser fasst das Staubecken.
[Schematische Darstellung der Stauseen-Pipeline.]