Zuerst war ich heute morgen in der Nähe meiner Unterkunft in den Lummelunda-Grotten, einer Kalksteinhöhle mit Muschelablagerungen sowie Stalagtiten und Stalagmiten.
[Lummelunda-Grotten]
Anschließend musste ich in ein Autoteile-Fachgeschäft. Als ich tags zuvor von der Fähre fahren wollte, zeigte das Display einen Error-Code an: Lampe vom Abblendlicht vorne links kaputt. Auch das noch, in der Fremde. Noch nicht mal zu Hause habe ich die Lampe gewechselt. Aber da ich spätestens in Sassnitz keine weißen Nächte mehr habe und hier auch alle mit Licht fahren, hatte ich heute im Hostel gefragt, wo ich eine Lampe kaufen kann und habe den Laden in Visby dann auch sofort gefunden. Also erst einmal Lampe gekauft. Und jetzt auch noch einbauen. Beim Corsa war es immer eine echte Tortur, also hatte ich schon richtigen Horror davor. Also Bedienungsanleitung aufgeschlagen und los gings, nach drei Minuten war ich fertig und stolz wie Bolle, und jetzt wird auch keine Fehlermeldung mehr angezeigt. Geht doch, man wächst mit und an seinen Aufgaben.
Danach konnte ich mir dann in aller Ruhe und mit Muße Visby anschauen. Visby ist eine alte Hansestadt. So würden unsere Hansestädte heute auch aussehen, wären sie nicht im Krieg zerbombt worden oder hätten sie die 40-jährige Nachkriegszeit ohne Abrisse überstanden. Ein idyllisches Mittelalterstädtchen.
Als erstes habe ich mir ein hand-made Softeis gegönnt. Es war sehr lecker, aber bei dem Preis (umgerechnet 5 Euro - wahrscheinlich haben sich die Nachfahren der Likedeler nun auf das Ausbeuten der Touristen umgestellt) werde ich wohl erst wieder zu Hause Eis essen. Auch war die Stadt voller amerikanischer Touristen, da zwei Kreuzfahrtschiffe angekommen waren. Aber glücklicherweise hatten sie noch weniger Zeit als ich.
Die Innenstadt von Visby ist nicht sehr groß, innerhalb von drei Stunden habe ich mir alles ansehen können. Es gibt ganz viele Kirchenruinen. Mit der Säkularisierung wurden sie einfach dem Verfall überlassen.
[Ruinen von St. Hans]
[Dachstreben von St. Karin]
Als einzige Kirche wurde St. Marien weiter als Kirche betrieben.
[Marienkirche]
Die Türme der Marienkirche sind von überall gut zu sehen.
[Türme der Marienkirche von der Stadtmauer]
Als alte Hansestadtkirche ist sie mit vielen Kulturgütern ausgestattet. Wie zum Beispiel Altar und Figuren.
[Altar von St. Marien]
[Statue in St. Marien]
Wunderschön anzusehen sind die kleinen Gäßchen.
[verwinkelte Straßen]
Und es gibt noch ein altes Apothekerhaus aus dem 13. Jahrhundert. Es beindruckt durch seine fünf Geschosse.
[Gamla Apoteket]
Im Ostteil der Stadt wurde ein botanischer Garten angelegt. Durch den Kalksteinboden und das fast mediterane Klima wachsen hier überall Rosen, Lavendel, Ysop, Jasmin und anderes. Die Luft ist von ihrem Duft erfüllt.
[Rose im Botanischen Garten]
Visby ist vor allem deswegen Weltkulturerbe geworden, weil es noch ringsherum (außer dem Hafen) von einer Stadtmauer umgeben ist.
[Stadtmauer von Visby]
Das Gelände an der Stadtmauer wird von den Einwohnern zur Erholung genutzt, hier junge Leute beim Kubb-Spiel.
[Kubb-Spiel an der Stadtmauer]
Zum Abschluss, bevor es auf die Fähre nach Nyashamn geht, gab es dann noch einen Kaffee mit leckerem Kuchen.
[Kaffeepause]
Und dann das Auslaufen der Fähre. Tschüß Gotland.
[Abschied vom Hafen Visby]
Und irgendwo da hinter dem Horizont ist zu Hause, Gruß an die Heimat.
[Ostsee Richtung Süden]