Mittwoch, 26. Juni 2019
Santiago de Chile
Bei herrlichstem Wetter haben wir uns Santiago angesehen.
Zuerst das Theater,

[Theatro Municipal]
das gleich bei meinem Hotel um die Ecke liegt und wo wir heute abend ins Konzert wollen. Weiter ging es zur Plaza de Armas, dem großen Platz. Hier steht ein Reiterdenkmal des Stadtgründers Pedro de Valvida.

[Stadtgründer 1515 Pedro de Valvida]
Gleich gegenüber ist die große Kathedrale.

[Kathedrale]

[Kathedrale von innen]

Weiter ging es zum Mercado Central,

[Mercado Central]
den Markthallen, wo auch frischer Fisch und Meeresgetier aller Facetten feilgeboten wird.

[Seeigel]

Dann war in der Ferne auch schon San Cristobal zu erkennen, ein Berg mit riesigem Waldgebiet mitten in Santiago.

[San Cristobal]

Mit einer Zahnradbahn, der Funicular,

[Zahnradbahn Funicular]
sind wir hochgefahren und mit der Teleferico wieder hinunter

[Schwebebahn Teleferico]

Oben gab es typische chilenische Gerichte, welche hier neben viel Fleisch vom Grill am Nationalfeiertag genossen werden:

[Empanada- hier mit Hähnchenfüllung]

[Mote con huesillo - unten in Zuckerwasser aufgequollene Weizengrütze, zwei in Zuckerwasser eingeweichte getrocknete Pfirsiche, nochmal mit Zuckerwasser aufgegossen - kalorienarm geht anders :-)]

Ganz oben auf dem Berg steht auch eine Figur der Santa Maria,

[Sta. Maria]
wo auch Papst Johannes Paul II. schon eine Messe gefeiert hat. NAtürlich hatte man auch einen herrlichen Blick auf die Stadt mit den Bergen im Hintergrund.

[Blick von oben]
Auf dem Rückweg sind wir noch an einem japanischen Garten vorbeigekommen. Und wir hatten den Blick auf das höchste Gebäude Chiles,

[höchstes Gebäude in Chile]
der Turm ist Bürogebäude, unten ist eine fünfstöckige Mall. In der Nähe ist auch der Rio Mapoche, der quer durch die Stadt fließt.

[Rio Mapuche]

Nach einer Dusche ging es dann auch ins Konzert: Ginastera, Sierra, Messian und Debussy.

[Theater von innen]
Nach einem herrlichen chilenischen Weißwein in der Pause gab es zum Abschluß La Mer von Debussy, passend zu meiner Weiterreise morgen auf die Osterinseln. Dort hat das Hotel kein WLAN, mal sehen, ob ich ein Internetcafe finde.



Dienstag, 25. Juni 2019
Ankunft in Santiago
Bin gut in Santiago gelandet. Karla hat mich am Flughafen abgeholt.
Heute war hier die kälteste Nacht des Winters. Als sie mit dem Auto zum Flughafen loswollte, waren die Scheiben zugefroren. Nur gibt es hier keine Eiskratzer, weil es nur alle paar Jahre einmal vorkommt.
Dafür gibt es aber einen herrlichen Blick auf die Berge. Bilder folgen.
Jetzt wollen wir los in die Stadt.



Montag, 24. Juni 2019
"Götterdämmerung"
Heute gab es den ganzen Tag Kultur. Erst habe ich mir im K20

[das K20]
die normale Ausstellung angesehen mit Picasso, Mondrian, Braque, Klee, Mark, Dali, Kirchner, Uecker, Lichtenstein, Struth und natürlich das Beuys-Bild von Andy Warhol,

[Andy Warhols Beuys-Bild im K20]
bevor es dann in die derzeitige Sonderausstellung ging, die größte in Europa erstmals gezeigte Ausstellung von Ai Weiwei. Und diese ging im K21

[das K21]
weiter. Herausragend fand ich die Sunflower Seeds.

[Ai Weiwei mit seinen "sunflower seeds".]
Auf einem Video konnte man auch sehen, wie diese Porzellan-Sonnenblumensamen hergestellt wurden.

[Die Porzellan-Sonnenblumenkerne noch einmal von dichtem.]

Dann war noch Zeit für eine kurze Kaffeepause, bevor es zur Einführung der Götterdämmerung ging.

[Oper am Rhein Düsseldorf]
Nun ist der Ring also mal wieder geschafft. Aber nach dem Ring ist vor dem Ring, den nächsten gibt es im September in Berlin in der Staatsoper :-).

So, und morgen geht es nun als Backpacker nach Südamerika. Großer Vorteil beim Rucksack, man hat die Hände frei (dann kann man Stadtpläne festhalten, für die Jüngeren: das ist Google Maps in ananlog), man kommt im Bahnhof die Treppe hoch (ja, es gibt noch Bahnhöfe ohne Rolltreppen) und man ist gezwungen, nur so viel einzupacken, wie man tragen kann (man merkt dann beim Packen wieder ganz schnell, was man wirklich zum Leben braucht).

Morgen abend 19:40 Uhr geht der Flieger nach Madrid und von da aus fliege ich weiter nach Santiago de Chile, wo ich 7:20 Uhr ankommen soll, Chile-Zeit. Karla will mich dort abholen, ich freue mich auf das Wiedersehen.



Düsseldorf entdecken
Düsseldorf hat wundervolle Gebäude mit moderner Architektur.

[Blick auf Düsseldorf vom Rhein aus]
So zum Beispiel das Schauspielhaus, welches aber derzeit verpackt ist und renoviert wird.

[Schauspielhaus - verpackt, aber dadurch vielleicht noch interessanter]
Gleich um die Ecke stehen die Liebeskind-Bauten.

[Häuser von Liebeskind am Stadtgarten]
Diese stehen am Beginn der Kö (der Königsallee)

[Beginn der Kö]

Am Rheinufer sieht man den Rheinturm

[Rheinturm mit Gehry-Bauten]

[Rheinturm 2 - dichter dran]
mit den modernen Gebäuden im Medienhafen, allen voran die Gehry-Bauten.

[Gehry-Bauten im Medienhafen]

Im Kunstverein

[Kunstverein]
habe ich eine Kunstpause eingelegt. Bekannt ist das Gebäude unter anderem für ein besonderes Kunstwerk: An der Fassade hat der ehemalige Lehrer an der Düsseldorfer Kunstakademie Joseph Beuys einen Schornstein

[Kunstwerk von Beuys an der Fassade des Kunstvereins]
angebracht, womit ein Austausch zwischen angestauber Kunstwelt der damaligen Zeit mit der Außenwelt möglich sein sollte.

Die jetzigen Ausstellungen waren klein und übersichtlich,wirklich eine schöne Kunstpause.
Apropos Beuys: Als er 1986 gestorben war, hat eine Putzfrau in der Ecke einen Butterklumpen entsorgt. Dieser war leider ein Kunstwerk und jemandes Eigentum, die Entschädigungssumme betrug 40.000 DM. Seitdem wird dort immer gefragt.: "Ist es Kunst oder kann das weg?"

Da ich für nachmittags und abends eine Führung gebucht hatte (ich will Euch ja angemessen unterhalten), gab es ein Ticket für das Stadtmuseum umsonst dazu. Jetzt, hinterher, weiß ich auch, warum. Dies ist kein schönes Beispiel für ein gelungenes Museum. Es ist viel, es ist unübersichtlich und man braucht lange. Kurzzusammenfassung: Es gab auch ein Bild von Clara Schumann, deren Mann Robert Schumann hier Orchesterleiter war und in Düsseldorf auch die Rheinische Sinfonie schrieb. Da wir in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag feiern, habe ich ihr Porträt stellvertretend für alles andere ausgewählt.

[Bild von Clara Schumann im Stadtmuseum]

Am Nachmittag war dann die erste Stadtführung. Hier ging es hauptsächlich um den alten Stadtkern.
Es gab ein kleines Dorf an der Düssel

[Fluß Düssel, der der Stadt den Namen gab]

Da standen ein paar Häuser, eine Kirche und ein Haus für den Steuereintreiber. Da nach siegreicher Schlacht 1288 gegen den Kölner Erzbischof (die Fehde zwischen beiden Städten geht also schon länger) die Bergischen Truppen nach Hause kamen, wurde dem Ort das Stadtrecht verliehen. Da die Kinder ihre aus dem Krieg heimkehrenden Väter mit Radschlagen begrüßten, war der Landesherr so gerührt, dass er jedem Kind einen Pfennig gab.

[Radschlägerbrunnen]
Diese Tradition gibt es auch heute noch, wobei sich die Kinder damit ihr Taschengeld aufbessern. Heutzutage gibt es am Rheinufer auch richtige Radschläger-Meisterschaften.

Aber größer wurde Düsseldorf erst, nachdem die Kirche

[Lambertikirche - mit verdrehtem Turm: man sagt, eine Jungfrau soll sich bei der Hochzeit bei der Frage nach der Jungfräulichkeit zum Rhein gedreht haben, da hat sich der Kirchturm verdreht. Nur wenn je eine reine Jungfrau vor den Traualtar träte, soll er sich wieder gerade drehen, was bis jetzt nicht geschah.]
zur Pilgerkirche geweiht und vergrößert wurde und der Landesherr die Gebeine des heiligen Appolinaris

[Schrein für die Überbleibsel vom heiligen Appollinaris - und ja, das Wasser wurde nach ihm benannt]
für die Kirche besorgte. Heutzutage ist sie auch noch Pilgerkirche auf einem Nebenweg nach Santiago de Compostela.

In Düsseldorf gibt es viele Brauereien, es wird Altbier getrunken. Das Bier heißt so, weil es auf alte Weise und nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wird. Und schmeckt. (In Köln haben die nur so ein Dünnbier in Reagenzgläsern. - Ich bin hier in Düsseldorf, da darf ich parteiisch sein :-).) Und auch eine der bekanntesten Gruppen Düsseldorfs durften ihr eigenes Bier kreieren: Hosen Hell von den Toten Hosen.

[Bierkreation der Toten Hosen]

Natürlich gingen wir auch am Rathaus vorbei, vom Balkon (links neben dem Turm) wird am 11.11. immer die fünfte Jahreszeit ausgerufen.

[Düsseldorfer Rathaus]

Und abends gab es dann noch eine Nachtwächterführung. So verfügt Düsseldorf z.B. noch über Gaslaternen.

[Gaslaterne]

Hier ein Blick auf eine Rheinbrücke:

[Rheinbrücke mit Rheingold?]

Und natürlich der Rheinturm.

[Rheinturm bei Nacht]
Die Punkte untereinander auf der Turmseite sind übrigens eine digitale Uhr.
Wenn ihr jetzt fragt, warum ich nicht auf dem Turm war: Da war ich schon mal auf einer Dienstreise oben, und einmal reicht.

Was gab es noch Interessantes auf den Führungen zu erfahren? Als Napoleon an einem frühren Morgen in die Stadt ritt, sah er in der Straße mit den Brauereiwirtschaften noch Leute. Da sagte er "Rue de Matin", Straße des Morgens. Daher nennen die Düsseldorfer ihre Rathinger Straße nun Rätemateng.
Und die feschen Korsaren ritten durch Düsseldorf und haben die jungen Madchen mit dem Spruch anmachen wollen: Vis a ma tente (Komm zu mir ins Zelt). Worauf die Mütter ihre Töchter immer ermahnten: Mach mir keine Fisematenten.