Freitag, 17. Mai 2019
Die nächste Reise
In etwas mehr als einem Monat geht es wieder auf Reisen. Diesmal werde ich dem Blog-Namen "sonfi" wieder gerecht, es gibt in diesem Jahr eine totale Sonnenfinsternis. Am 02.07. ist es soweit. Allerdings muss ich dazu etwas weiter weg, nach Chile.

Dies ist die Gelegenheit, den südamerikanischen Kontinent zu bereisen. Hier die Route:

[Reiseroute]

Auch eine Premiere für mich ist, dass ich das erste Mal allein auf eine so weite Reise zur Sonnenfinsternis fahre. Aber ich freue mich.

Zuerst fliege ich nach Santiago, dort treffe ich abends eine ehemalige Doktorandin von uns, die jetzt in der chilenischen Forschung arbeitet. Mit ihr und ihrem Mann wollen wir in die Oper zum Konzert.

Am nächsten Tag geht es gleich weiter nach Hanga Roa auf die Osterinseln. Dort habe ich ein paar Tage zum entspannen. Dann geht es wieder zurück nach Santiago.

Auf dem Festland werde ich nach La Serena weiterfahren, wo ich dann schon direkt in der Zone bin, in der die Sonnenfinsternis total sein wird. Das ist in der Nähe der chilenischen Weinanbaugebiete :-). Allerdings ist auf der Südhalbkugel Winter, mal sehen, wie das Wetter wird. Aber die Sonnenfinsternis ist ja nur der Aufhänger für die Reise, das Interessante am Reisen sind die Leute, die man trifft und die Orte, die man kennenlernt.

Dann geht es zurück nach Santiago und mit dem Flieger nach Lima. In Peru will ich mir Machu Pichu, den Titicacasee und die Nasca-Linien ansehen. Mal sehen, ob ich alles schaffe.
Dann noch ein paar Tage Lima und danach geht es zurück.

Ich werde wieder versuchen, den Reiseblog zu schreiben, weiß allerdings nicht, ob ich überall WLAN habe.



Freitag, 12. April 2019
Amsterdam und das Konzert
Auch heute schien wieder die Sonne. Als erstes habe ich Auto ins Parkhaus vom Concertgebouw gefahren, damit wir abends schneller wegfahren können.
Dann ging es zur alten Heineken-Brauerei, die nun zu einem Bier-Erlebnispark umgebaut wurde.

[altes Brauereigebäude von Heineken]
Dort hat man erfahren, wie und woraus sie das Bier brauen

[Zutaten]
und wie es abgefüllt wird.

[Flaschenstapel]
Im Preis war auch eine Kostprobe enthalten.

[Bierprobe]

Nachdem ich am Tag zuvor die westliche Innenstadt erkundet habe, sah ich nun eher ruhigere Viertel im Ostteil der Stadt. Es ging vorbei am Botanischen Garten und am Tierpark, wo in der Nähe der Frühling ausgebrochen war.

[Frühling in Amsterdam]

[Kirschzweig]

In den alten Hafendocks wurden die alten Speicher zu Wohnungen ausgebaut, in einem kleinen Café dort machte ich eine Kaffeepause.

[Café in den alten Zollspeichern]
Dort begann an geschützten Stellen schon der Flieder zu blühen.

Weiter ging es zum Oosterdoc, dem ehemaligen Haupthafen.

[altes Segelschiff im Hafen]
Dort ist auch das neue Science-Museum zu finden, wo man vom begrünten Dach einen herrlichen Blick auf Amsterdam genießen konnte.

[auf dem Dach des Science-Museums]

Dann ging es wieder an der alten Stadtwaage (zum Eichen der verschiedenen Maße der verschiedenen Händler früher) vorbei

[Stadtwaage von Amsterdam]
zurück in den Teil der Stadt, der von den Touristen belagert wird. Hier habe ich mir noch ein Stück Käse mitgenommen, welcher auch touristengerecht präsentiert wurde:

["Frau Antje"]

Bevor ich mich mit unserer ehemaligen Doktorandin vor dem Konzert zum Essen treffen wollte, war noch etwas Zeit, die ich einfach in der Sonne auf einer Bank sitzend verbracht habe, um den Leuten zuzuschauen. Urlaubsfeeling pur.

Zum Abendessen gab es ein leckeres Menü bevor wir dann zum Konzert ins Konzerthaus gegangen sind.

[Concertgebouw]
Dies ist eines der zehn besten Häuser weltweit zum Musik hören. Für uns gab es die Matthäuspassion.

[Konzertplakat]
Nach dem Konzert sind wir dann mit dem Auto nach Utrecht gefahren, weil sie da wohnt. Und in einer Bar in der Nähe meines Hotels haben wir den Abend noch ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen ging es früh wieder los. Aber so weit war es gar nicht, nur 650 km. Das Problem war für mich der Verkehr, da alle auf Arbeit wollten. Und die Holländer fahren anders als wir. Sie haben zwar auch ein Tempolimit von 130 km/h, aber mit Tempomat fahren ging nicht, weil ständig irgendwer vor oder hinter einem in den Sicherheitsabstand hineingefahren ist. Ich bin dann mit den Lastern gefahren, weil mir einmal fast einer hinten raufgerauscht ist. Das dauerte zwar etwas länger, war aber sicherer.

Dann gabes noch einmal einen Schock kurz hinter der Grenze, ich wollte meinen Augen nicht trauen, Schnee. Dann klarte es zwar wieder auf, aber kurz vor dem Ziel gab es noch einmal Schneeschauer. Aber der Frühling in Amsterdam war schon ein schöner Vorgeschmack, irgendwann wird es hier auch soweit sein.



Donnerstag, 11. April 2019
Amsterdam und Rembrandt
Ein Grund mit, warum ich jetzt nach Amsterdam gefahren bin, ist die Rembrandtausstellung

["all the Rembrandts"-Ausstellung]
im Rijksmuseum

[Rijksmuseum]
Der Todestag Rembrandts jährt sich in diesem Jahr zum 350. Mal, daher hat das Museum alle verfügbaren Rembrandts aus dem Keller geholt und sie sind nun in einer Sonderausstellung zu bewundern. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Skizzen. Nur die berühmte "Nachtwache"

[Rembrandts "Nachtwache"]
durfte an ihrem Platz in der normalen Ausstellung bleiben.
So hat Rembrandt zuerst Skizzen im Format 5x5cm von sich selbst angefertigt, da ein Model bezahlt werden will und es auch nicht so still hält, wie der Maler es gern möchte. Was lag also näher, als sich selbst,

[Selbstbildnis von Rembrandt, das Logo dieser Ausstellung]
Familienmitglieder oder Bettler von der Straße zu porträtieren. Aber ich habe mir auch die ständige Ausstellung angesehen.

Dann wollte ich gleich noch das van-Gogh-Museum dranhängen, aber leider sind alle Karten für heute und morgen ausverkauft. Ist dann ein Grund, mal wieder zu kommen.

Im Reiseführer war aber ein Stadtrundgang mit den Hauptattraktionen vorgeschlagen, also habe ich mich auf diesen Rundweg gemacht:
Erste Station war der Dam, ein Platz an der Amstel. An ihm liegt auch der Royal Palace.

[Dam]
Von dort aus ging es westlich zum Anne-Frank-Haus.

[Anne-Frank-Haus]
Hier die nächste Überraschung, auch keine Karten mehr für heute. Es gibt sie nur online, aber vielleicht habe ich morgen noch eine Chance.
Anne Frank hat noch eine besondere Bedeutung für mich. Vor ein paar Jahren gab es bei uns einen Projektchor zum Musical "Anne-Frank" zusammen mit dem Brass-Orchester Itzehoe. Dieses versucht immer dort, wo es auftritt, MitsängerInnen aus dem jeweiligen Ort zu gewinnen. So auch bei uns. Und danach wird man gefragt, ob man in den nächsten Orten auch mitsingen will. So war ich im letzten Jahr in Berlin in der Heilig-Kreuz-Kirche, wo wir vorher am Holocaust-Mahnmal noch einen angemeldeten Flashmob mit der Musik aus dem Musical gezeigt haben. Das war sehr ergreifend. Und durch die Musik beschäftigt man sich auch sehr intensiv mit dem Thema Anne Frank. Und es geht einem immer noch unter die Haut.
Aber hier heute keine Anne Frank, außer als Denkmal vor der Wester Kerk

[Anne-Frank-Denkmal]
Die Wester Kerk

[Wester Kerk]
war auch wegen Restaurierung geschlossen, aber man konnte mit einer Führung in Gruppen von sechs Personen auf den Turm.

[Blick von oben auf Amsterdam]
Der Turm, der "Lange Jan", ist mit seinen 85 m der höchste Kirchturm Amsterdams.

Dann ging es vorbei an der Amsterdamer Börse "Beurs van Berlange"

[Börse]
dem Bahnhof, der Oude Kerk

[Oude Kerk]
quer durchs Rotlichtviertel, wo auch ein paar Mädels hinter der Scheibe saßen, zum Rembrandthaus.

[Rembrandthaus]
Auch eine alte Klappbrücke in der Nähe der Oper war zu bestaunen.

[holländische Klappbrücke]

Aber auf dem Rundgang sind auch andere Details aufgefallen:

[jeder Platz wird als Fahrradparkplatz benutzt]

[Fahrräder gibt es in allen Variationen]

[Möwen als blinde Passagiere]

[Kreisverkehr für Autos, Fahrräder, Straßenbahn und Fußgänger]

Das Essen war heute sehr abwechslungsreich: Churros mit Schokoladensauce, ein richtiges Hotdog und zum Abschluss des Tages "musste" ich wieder zu einem Indonesier. Hier gab es

[Abendessen beim Indonesier]
die leckeren Saté-Spieße mit Erdnußsuace, dazu Kurkuma-Reis und Bohnen in Kokossauce. Dazu Krabbenchips und indonesisches Bier.

Morgen treffe ich mich mit einer ehemaligen Doktorandin unserer Abteilung, welche nun in Eindhoven an der Uni lehrt. Wir wollen zusammen essen gehen und anschließend zur Matthäuspassion ins Conzertgebouw. Es wird spät und ich weiß nicht, ob ich mich morgen Nacht noch melden kann.