Xi´an - Stadtmauer und Sommerpalast
So, Ihr Lieben zu Hause, heute gibt es den letzten Bericht aus China. Morgen Nachmittag fahren wir mit dem Nachtzug nach Peking, sind morgens da, fahren dann zum Flughafen und sind Sonnabend gegen 18:00 Uhr wieder in Deutschland. Dann noch mit dem Zug nach Hause. In dieser ganzen Zeit haben wir keinen WLAN mehr, und alle Dienste wie WhatsApp, Google usw. haben hier wenn, dann sowieso nur ganz kurz und sporadisch funktioniert. Aber wenn wir wieder zu Hause sind, melden wir uns gleich.
Unser Hotel hier in Xi´an ist in der Nähe der Stadtmauer. Daher sind wir heute auf die Stadtmauer gestiegen und haben uns Xi´an von oben angesehen.

[Stadtmauer von Xi´an]
Am East Gate sind wir hochgestiegen und bis zum South Gate gegangen. Man hätte auch mit einem Elektrobus fahren oder ein Fahrrad mieten können (oben auf der Stadtmauer), aber wir haben uns für das Laufen entschieden. Und das am heißesten Tag unserer Reise laut Wetterbericht. Im Schatten waren hier heute 38 Grad angesagt, wir knacken die 40-Grad-Grenze also nicht, glücklicherweise.
Die Mauerkrone ist breit genug, man kann sehr gut darauf laufen. Insgesamt hat sie eine Länge von 14 km. Wir sind davon aber nur ca. ein Viertel gegangen.

[Stadtmauerkrone]
Hier unser letzter Gruß von allen:

[alle schauen einem Saxophonspieler am Fuße der Stadtmauer zu]
Und auch hier oben gab es ein Verbotsschild, aus dem wir aber nicht schlau geworden sind: Es gab weit und breit keine Schlange in der man vordrängeln konnte und auch nichts zum Anstellen. Aber vielleicht soll man hier einfach nicht aus der Reihe tanzen.

[Schild auf der Mauer]
Am Südtor sind wir dann wieder abgestiegen.

[Südtor der Stadtmauer]
Weiter ging es mit der U-Bahn. Auch hier fanden wir wieder neue Schilder (wenn man sie erst einmal entdeckt hat, ist es wie ein Virus):

[Schilder in der U-Bahn]
Aber das Highlight war die Treppe aus der U-Bahn heraus. Von oben sahen die Stufen wie Klaviertasten aus und immer wenn jemand eine Stufe höher oder tiefer gestiegen ist, leuchtete die Stufe auf und ein Ton ertönte. Mit etwas Übung hätte man wahrscheinlich ein kleines Klavierstück hinbekommen.

[Treppe aus Klaviertasten, die aufleuchteten und einen Ton spielten, sobald jemand sie betrat]
Wir kamen bei der Gänsepagode aus der U-Bahn heraus, bei der wir vorgestern schon waren. Jetzt waren die Wasserspiele aktiv.

[Wasserspiele vor der Gänsepagode]
Wir sind dort in der Nähe in einen Sommerpalast vor den Toren Xi´ans gegangen, in dem die Nichte der Kaiserin gewohnt hatte.

[Sommerpalast der Nichte der Kaiserin]
Natürlich war hier für alles gesorgt, es gab Wohnhäuser, Tempel

[Blick vom Tempel in Richtung Gänsepagode]
und sogar Theater.

[Freilichtbühne]
Auch eine Oper gibt es dort, auf dem Dach ist weithin ein goldener Phönix zu sehen.

[Phönix auf dem Dach der Oper]
Als die Nichte 17 Jahre alt war, beteiligte sie sich an einem Komplott gegen die Kaiserin und wurde zusammen mit Mann und Bruder umgebracht.
Heute sieht der Sommerpalast eher wie ein Vergügungspark aus. Aber es war an diesem heißen Tag sehr angenehm dort, da überall Teiche waren und ein kleines Lüftchen wehte. Auch reichte ab und zu ein Rasensprenger bis auf den Gehweg, so dass so eine Dusche immer ´mal eine angenehme Abkühlung brachte.

[goldene Drachen im Park]
Unser absolutes Highlight aber war Jemand, der innerhalb von 10 Minuten aus einem Stück Papier Scherenschnitte von Personen angefertigt hat.

[Scherenschnitt]
Danach ging es zum Essen. Mittlerweile bestellen wir auch von Speisekarten, die keine englische Übersetzung mehr haben oder bei denen keine Speisen abgebildet sind. (Glücklicherweise haben wir unsere chinesische Führerin.)

[Speisekarte]
Dies ist unser letztes gemeinsames Essen mit typischen Gerichten aus dieser Gegend. Es war auch schon deutlich schärfer gewürzt als in den Städten davor.

[Abendessen]
Dann ging es mit dem Bus zurück zum Hotel, auch hier gab es wieder interessante Schilder:

[Schilder im Bus]
Morgen früh werden wir es langsam angehen lassen und in aller Ruhe packen. Es war eine sehr interessante Reise, aber es wird auch schön sein, Euch Daheimgebliebene wieder zu sehen. Bis denn!
sonfi am 02. August 18
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Die Terrakotta-Armee
Heute morgen ging es früh zum Busbahnhof, um mit einem Bus in Richtung Tonkrieger aufzubrechen. Die erste Station waren aber die Thermalquellen Huaqing. Dies war ein kaiserlicher Sommersitz und die Kaiserin hat die Sommermonate hier verbracht. Verständlich: überall sind Teiche angelegt und es weht trotz der 35 Grad ein laues Lüftchen.

[Thermalquellen Huaqing - leider konnte man nicht baden]
Aus dem Ganzen ist ein heute riesiger Park geworden. Man hätte auch noch mit der Seilbahn zum oberen Tempel hinauffahren können, aber es gab auch so genug zu sehen. Und die Preise sind dann bei solchen Sehenswürdigkeiten für Extras extrem hoch. Und solange konnten wir hier auch nicht verweilen, wir wollten ja noch zur Terracotta-Armee.
Die Kaiserin hat es sich hier schon recht gemütlich einrichten lassen. Es gibt kleine Häuschen zum Übernachten, kleine Tempel, ein Badehaus,

[Pavillion an einem Teich]
viele Teiche

[Teich mit Seerosen und Goldfischen]
und einen Platz für ein Wanderthaeter, das immer mit ihr mitziehen musste.

[Seitenwand der Theaterbühne]
Abends gibt es hier auch heute noch (gut bezahlte) Vorstellungen, die man aber im Vorfeld buchen muss.
Dann sind wir mit dem Bus weiter zur Terracotta-Armee gefahren. Unter Bäumen haben wir eine Mittagspause eingelegt, bevor wir uns ins Getümmel gestürzt haben.
In Beijing ist uns aufgefallen, dass jeder immer der Erste sein musste (oder jede die Erste). Es war ein ständiges Gedrängel und Geschubse. In Lyoyang und Xi´an ist dies anders, es ist Alles viel geruhsamer. Aber hier, bei den Tonkriegern, da kamen die Ellenbogen wieder zum Einsatz. Und manche Schirmsspitze (man benutzt die Schirme hier als Sonnenschutz) landete in irgendeinem Gesicht.
So versuchten wir, in die erste Halle zu kommen. Hinein ging es noch, aber nach vorn zu kommen, um ein gutes Foto zu machen war schon schwieriger. Deshalb hier eins von der Seite.

[Halle 1 mit den Tonkriegern]
Zuerst einmal sieht man eine riesige Halle, die mit Tonkriegern vollgestellt ist. Ein überwältigendes Bild.

[Blick von einer Hallenseite zur anderen]
Dann gewöhnen sich die Augen allmählich an den Anblick und man nimmt immer mehr Einzelheiten war.

[Gruppe von Tonkriegern]
Und dann erkennt man, dass wirklich jeder Tonkrieger einzigartig ist, jeder ein anders Gesicht hat.

[unterschiedliche Kleidung und unterschiedlichste Gesichter]

[einzelnes Gesicht]
Und es gibt auch Abschnitte mit Pferden, die einen Wagen ziehen

[Pferde vor Gespannen]
und Pferde, die gesattelt von Reitersoldaten geführt wurden.
Und was auch auffällt ist, dass alle Krieger sehr fein gearbeitet sind (bei den knienden Bogenschützen erkennt man sogar die Riffelung der Schuhsohle).

[Großaufnahme eines Gesichtes]
In der großen Halle wurden auch immer noch Ausgrabungen gemacht, hier die verschiedenen Schritte beim Zusammensetzen:

[Fundort - hier kniende Bogenschützen]

[3D-Puzzle]

[zusammengesetzte Scherben]

[restauriert]
Allerdings hat man die Ausgrabungen erst einmal gestoppt, da die Farbe der Gesichter und Rüstungen sehr schnell verschwindet. Man versucht jetzt, Konservierungstechniken zu entwickeln, um auch die Farbe zu erhalten.
Jetzt sind die Tonkrieger ja ein schöner Anblick, aber warum existieren sie überhaupt? Lange Zeit schlummerten sie einfach in der Erde, bevor sie 1974 aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt wurden. Ein Bauer wollte einen Brunnen bauen und ist dabei auf eine Höhle mit Tonscherben gestoßen. Als man dann nachgesehen hat, fand man die Scherben der Tonkrieger. Dann wurde der Fund den Archäologen gemeldet und weltweit sorgte er für Aufsehen, heute ist er Weltkulturerbe. Der Bauer, auf dessem Feld die Scherben gefunden wurden, hat umgerechnet 75 Euro Entschädigung bekommen.
Kaiser Qin, der China zu einem Reich vereinte, hat um ca. 1500 einheitliche Maße, Münzen, Schriftzeichen und das Postwesen eingeführt. Allerdings hatte er keine Söhne, um sein Erbe weiterzugeben. Daher suchte er nach einer Möglichkeit, um unsterblich zu werden. So sandte er Schiffe mit 500 jungen Frauen und 500 jungen Männern aus, um eine Medizin oder einen Zauber dafür zu suchen. Diese Schiffe fanden eine Insel und besiedelten das heutige Japan. Deshalb haben die Japaner heute auch die gleichen Schriftzeichen wie die Chinesen, auch wenn sie für gleiche Schriftzeichen verschiedene Wörter benutzen.
Aber wie die Pharaonen wollte Qin wieder auferstehen. Dazu brauchte er ein Mausoleum. Dies ist ein Kegelhügel ca. 2 km von der Terracottaarmee entfernt. Alle Tonkrieger schauen in diese Richtung, damit sie auch mit auferstehen können, wenn der Kaiser sie ruft. Der Grabhügel selbst ist noch nicht geöffnet worden. Aber aus Aufzeichnungen und durch Sondenmesungen weiß mann, dass im Hügel ein riesiger Quecksilbersee ist. In der Mitte soll das Grab des Kaisers sein, mitten in einem aus Gold und Edelsteinen nachgebildeten Miniatur-China.
Zwei seiner Wagen, die er auch im nächsten Leben benutzen wollte, wurden unweit seines Grabhügels ausgegraben.

[Minaturwagen als Grabbeigaben für Kaiser Qin]
Die Qualität des Fotos ist sehr schlecht (ein besseres gibt es wahrscheinlich bei Wikipedia), weil dies der Ort war, an dem man sich erst einmal nach vorn an die Scheibe, mit der der Wagen gesichert ist, vorarbeiten musste. Diese Scheibe ist mit Finger- und Handabdrücken nur so übersät. Von allen Seiten leuchten Blitzlichter. Und wenn man dann einmal abdrücken kann, wird man garantiert von hinten angeschubst. Die Wimpel im Hintergrund sind die Wimpel der Tour-Guides. Der Geräuschpegel war enorm, obwohl die Guides heute keine Megaphone mehr benutzen.
Zu erkennen sind vier Pferde, die einen Wagen mit Dach ziehen, der von einem Mann gelenkt wird.
Warum wusste man so lange nichts mehr von dieser Grabstätte? Alle, die am Bau beteiligt waren, wurden wahrscheinlich vorher umgebracht oder mit eingemauert. Auch die Konkubinen des Kaisers (er wollte es schon ein bißchen schön haben bei der Auferstehung).
Auch hier gab es nette Verbotszeichen:

[Parkordnung]
Anschließend ging es zurück in die Stadt. Gegessen haben heute alle individuell. In meiner Gruppe gab es Dumplings (Dampfnudeln)

[Dumplings]
und Nudelsuppe.

[Nudelsuppe]
sonfi am 01. August 18
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Xi´an - Die große Wildganspagode
Gestartet sind wir heute morgen mit der U-Bahn. Die ist hier in Xi´an noch sehr neu, darum waren wahrscheinlich relativ wenig Passagiere unterwegs. Aber sie hatten lauter unterschiedliche U-Bahn-Tickets. Hier als "Gruß nach Hause" unsere Tickets:

[U-Bahn-Fahrkarten]
Auch die U-Bahn selbst überraschte uns doch noch. Und zwar mit ihren Verbotsschildern. Unser Favoroit ist das Verbotsschild ganz rechts:

[Verbotsschilder in der U-Bahn]
Ziel mit der U-Bahn war die große Wildganspagode mit dem dazugehörigen Tempel.

[Große Wildganspagode]
Es gibt einen Mönch, Xuanzang, der nach Indien gewandert ist und von dort den Buddhismus mit nach China gebracht hat. Er war zusammen mit einem Affen, einem Schwein und einem Dämon unterwegs und musste verschiedene Abenteuer bestehen. Die gibt es auch als Buch, "Travel to the Werstern Regions".
Jedenfalls ist er aus Indien zurückgekommen (und war damit wohl der erste Globetrotter) und hat vom Kaiser die Leitung des Wildganspagodentempels angeboten bekommen, der Posten war gerade vakant.

[Xuanzang mit der Wildganspagode]
Hier in Xi´an hat er dann die indischen Schriften aus dem Sanskrit ins Chinesische übersetzt. Er ist hier gestorben und seine Asche, von der sich ein Teil in Edelsteine verwandelt hat, wurde in der Wildganspagode beigesetzt.
Natürlich gibt es auch hier die obligatorischen Tempel mit ihren Buddhas, stellvertretend hier zwei Buddhas, der der ersten Halle

[Buddha]
und ein Buddha aus Kupfer mit einer Höhe von 2,70 m.

[kupferner Buddha]
Auf dem Platz um den Tempel gab es wieder eine Tanzgruppe, die ihre einstudierten Tänze vorführte.

[Tanzgruppe]
Dabei handelt es sich hier um Rentner, die sich gemeinsam noch bewegen wollen. Man geht in China zwischen 55 und 60 in den Ruhestand.
Anschließend sind wir mit dem Bus wieder in die alte Stadt (das Gebiet innerhalb der Stadtmauer) gefahren und beim Glockenturm ausgestiegen.

[Bell Tower]
Wir haben eigentlich Seidentücher gesucht, wir sind hier schließlich am Anfangspunkt der Seidenstraße, aber haben nur alles Andere gefunden. So waren wir auch auf dem alten Markt, hier das Eingangstor.

[Markteingang]
Dort gab es auch interessante Sachen zu Essen, hier unsere Snacks: Krabbenspieße

[Krabbenspieße]
und Tintenfischspieße.

[Tintenfischspieße]
Dann ging es am Trommelturm

[Drum Tower]
vorbei zurück zum Hotel, weil wir ein Mitglied der Gruppe wegen Erkältung (die zu kalt eingestellten Klimaanlagen und dann der Wechsel ins Heiße) heute dort zurücklassen mussten. Aber zum Abendessen wollten wir gemeinsam gehen. Dabei haben wir diese schöne Ausschilderung eines Parkverbotes gesehen: sich kreuzende Sperrlinien wurden noch einmal durch sieben Parkverbotsschilder gekennzeichnet, wahrscheinlich damit es odentlich scheppert, falls sich doch jemand traut, da rauf zu fahren.

[eine wirklich deutlich gekennzeichnete Parkverbotsfläche]
Unsere kranke Person war wieder auf dem Damm, aber dafür hatten wir andere Verluste zu beklagen: Studienkollegen besuchen, Migräne, keinen Hunger (die Temperaturen verlangen ihren Tribut).
In unserem Hotel haben wir einen Tipp bekommen, wo es guten Essen geben soll, dort, wo wir heute morgen in die U-Bahn gestiegen sind. Das ist ein riesiges Einkaufszentrum, in dem in den oberen Etagen auch Restaurants sind. Also sind wir hoch in die fünfte Etage. Zum Abendessen gab es heute Fladenbrot, Hühnchen, Lotuswurzel (inzwischen unser Gemüsefavorit), Garnelen, Okraschoten, Schweinefüße mit Schwarzwurzeln und Rindfleischsalat. Wieder alles superlecker.

[unser Abendessen]
Eine Etage tiefer hatten wir beim Hochfahren mit der Rolltreppe schon einen Glasfußboden gesehen, das mussten wir natürlich auch ausprobieren, hier die Fotos:

[vier Kaufhaus-Etagen über dem Fußboden - ca. 40 m]

[Gruppenfoto vom Glasboden mit Blick nach unten]
Dann ging es wieder zurück ins Hotel.
sonfi am 31. Juli 18
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