Cusco - Hauptstadt der Inka
Heute morgen ging es wieder über Serpentinen und Andenpässe aus dem Tal heraus. Bis Cusco habe ich für 240 km circa zehn Stunden gebraucht.

Dabei bin ich ein Stück auf dem Inka-Trail gefahren (da haben sie auch die Straße hingebaut). Und dann bin ich am Rio Grande entlang gefahren. Ist schon beeindruckend, wenn man über eine Brücke fährt, unter sich den tosenden Strom sieht und links und rechts die Berge senkrecht über 1000 m hochragen. Da wird man ganz klein.

Unterwegs habe ich an einem Früchtestand gehalten: es gab erntefrische Avocados, Mandarinen, Minibananen und sogar Zimtäpfel (die darf man nicht bei uns probieren, die schmecken nur vor Ort).

Dann waren auf einmal die Berge weg (bzw. sie waren auf einmal ganz klein). Das war kurz vor Cusco. Dann fährt man über eine Bergkuppe und plötzlich liegt die Stadt in einem riesigen Talkessel vor einem, eng bebaut und auch mit starkem Gefälle. Jetzt im Dunklen mit den ganzen Lichtern in den Häusern ist es noch beeindruckender.

Die Stadt wirkt aber irgendwie offener als die anderen Städte mit ihren engen Straßen. Hier habe ich sogar einen Parkplatz in der Nähe des Hostels bekommen. (Das hatte mir im Vorfeld wirklich Sorgen bereitet.) Nach dem Gepäck ausladen ging es dann auch gleich noch auf Entdeckungstour. Zuerst zur Plaza de Armas. In Spanien heißen die großen Plätze immer Plaza Major, hier heißen sie Plaza de Armas, weil die von den Spaniern Besiegten hier ihre Waffen abgeben mußten.

Cusco wurde ca. 1200 von den Inkas als Hauptstadt ausgebaut (Machu Pichu war der Sommersitz). Alle Tempel müssen mit Gold und Silber ausgeschmückt gewesen sein. Für die Mauern wurden die Steine ohne Mörtel passgenau aufeinander gesetzt, sie sind heute noch erdbebensicher. Bevor die Spanier kamen, lebten hier 200.000 Menschen im Tal, heute sind es 350.000.

1533 kamen dann die Spanier. Sie haben alles Gold und Silber einschmelzen lassen und viele Gebäude schleifen lassen. Aber da das nicht richtig gelang, wurde auf die Mauern die größte Kathedrale Perus erbaut. Ich konnte nur einen kurzen Blick hineinwerfen, weil gerade eine Hochzeit stattfinden sollte. Aber es hat alles geglitzert.

Cusco hat auch eine alte Universität von 1622. Da die Einwohnerzahl aber immer weniger wurde, ist schließlich Lima zur Hauptstadt Perus geworden.

Dann wollte ich richtig peruanisch nach Inkaart Essen. Es gab Alpaka-Steak mit gegrillten peruanischen Süßkartoffeln und gegrillten Minibananen. Dazu gab es einen Matetee mit Cocablättern (das ist hier erlaubt - und schmeckt wie grüner Tee) und ein Cusco-Bier. (Den Pisco-Sour lasse ich mir noch für Lima.)

Und morgen um sechs fährt der Zug nach Machu Pichu ab.