Heute früh ging es schon um neun (das ist hier kurz nach Sonnenaufgang) zur Kirche
[Iglesia de Hanga Roa]
in die Messe. Heute war eine Feier zu Ehren der Schutzheiligen der Fischer und Seeleute.
Es ist alles etwas anders hier, selbst das Gewand des Priesters ist auf polynesisch abgewandelt mit einem mächtigen Kopfputz wie ein Häuptling.
[katholischer Priester]
In der Kirche steht auch eine an die Kunst der Rapa Nui angelehnte Madonna. Sie wurde übrigens von Eugenias Großvater geschnitzt, ihre Brüder führen die Tradition heute noch fort.
[Madonna in der Kirche]
Nach der Messe sammelte sich alles vor der Kirche, um mit der Prozession zum Hafen zu beginnen.
[Beginn der Prozession vor der Kirche. - Der Priester hatte ein Mikrofon, welches an einen tragbaren Verstärker angeschlossen war.]
Leider war es nicht so spektakulär wie die spanischen Prozessionen zu Ostern, aber es wurden Rapa-Nui-Kirchenlieder (wie auch schon in der Kirche) gesungen. Zwischen den Liedern wurde immer ein Gebet gesprochen.
[auf den Straßen - Es gab ein (für die Insel) riesiges Polizeiaufgebot, da alle Straßen abgesperrt werden mussten.]
Am Hafen wurde noch einmal kurz etwas gesagt.
[kurzes Gebet am Hafen]
Und da war er wieder, ein perfekter, fast zweireihiger Regenbogen.
[Regenbogen]
Aber ihr wisst ja schon, dass dies hier nur eins bedeuten kann - es regnet gleich. Ich hatte meinen Regenschutz, aber die Prozessionsbeteiligten stiegen in die Boote
[Einstieg in die Boote]
und fuhren mit einer Bootsprozession aufs Meer hinaus.
[Die Prozession ging auf dem Wasser weiter.]
Dazu musste auch erst einmal die Brandung überwunden werden.
[Überwinden der Brandung]
Auf dem Wasser wurde dann eine große Runde gedreht.
[auf dem Weg zurück]
Anschließend wurde Pedro aus dem Boot gehoben und auf einen Sockel im Hafen gestellt.
[San Pedro wird auf den Sockel gestellt.]
Danach wurden von den Fischern gesponsorte Fische gesegnet,
[Segnen der Fische]
diese dann zu grillfertigen Stücken verarbeitet und später gegrillt an die Bevölkerung verteilt.
Danach bin ich vorbei am Moai vom Sonnenuntergang gestern
[Moai]
an der Küste weiter entlang gelaufen. Es kam dann bald der nächste Moai in Sicht.
[weiterer Moai - das Bild ist aber deswegen interessant, weil der Steinhügel davor weder Wohnhaus noch Gartenbeet war, es war ein Hühnerstall.]
Weiter ging es nach Ana Kagenga. Dort gibt es eine Höhle mit Namen "Dos Venturas" ("Zwei Fenster").
[Höhle am Ana Kagenga - eine 50 m lange Lavaröhren-Höhle mit zwei Fenstern, sie wurde unter anderem zum Kühlen von Lebensmitteln benutzt.]
Ich selbst bin nicht hinein gegangen, weil ich nicht mit meinen Schuhen hinunter klettern konnte. Dafür habe ich den Ausblick um so mehr genossen.
[Blick aufs Meer]
Von hier konnte man auch einen weiteren Vulkan, den höchsten der Insel, sehen, dessen halber Kraterrand bei einer Eruption weggesprengt worden sein muss.
[Tentatena mit halbem Kraterrand]
Dann ging es wieder zurück.
[Blick zurück nach Hanga Roa - im Hintergrund der Rano Kau mit der Kultstätte Orongo von gestern.]
Da ich noch Zeit hatte und die Sonne herrlich schien, konnte ich die Füße mal ins Wasser halten und einfach in der Sonne sitzen und die Surfer beobachten.
[Surfer in Hanga Roa - die beiden schwarzen Punkte vor dem Felsen - sie warten auf die richtige Welle]
Danach bin ich wieder zurück zur Unterkunft und habe mich noch von "meinem" Bäcker verabschiedet, bei dem ich jeden Tag mein Brot und meine Empanadas für unterwegs eingekauft habe. Heute hatte er auch Berlineros :-). (Ja: Berliner bzw. Pfannkuchen.)
Morgen geht es zurück nach Santiago. Vielleicht hat das Internetcafé morgen früh noch auf (wegen der Berichte der letzten beiden Tage), es ist ja Sonntag.