Mittwoch, 14. Februar 2024
Ein Tag auf dem Dorfe
Heute war unser letzter Ausflugstag. Es ging zu einer Kooperative aufs Dorf.

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[Das Dorf lag dicht am Meer.]

Von unserem Reisebus stiegen wir in Gelände-taugliche Gefährte um.

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[Unser heutiges Transportmittel.]

Zuerst hielten wir an einem Haus an, jede/r erhielt einen Teigrohling, man machte Muster, z.B. einen Zopf, und wälzte dies dann in einem Sesam-Schwarzkümmel-Gemisch.

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[Brot selber vorbereiten.]

Anschließend wurden sie in einem der Hofbacköfen gebacken. Jedes Haus hat in der Gegend einen. (Ein bisschen wie bei Hänsel und Gretel.)

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[Der Ofen wurde angeheizt.]

Nächste Station war eine Haloumi-Käserei. Man zeigte uns, wie aus Ziegen- und Schafsmilch

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[Ziegen.]

der Käse hergestellt wird.

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[Haloumi-Herstellung.]

Natürlich durften wir auch ein Stück probieren.

Die Frauen bereiteten auch gerade eine Süßigkeit zu, die man bis zu einem Jahr lagern kann. Walnüsse werden aufgefädelt, anschließend in Sirup, in diesem Fall Weinsirup, getaucht und lässt es trocknen. Das Eintauchen und Trocknen wiederholt man dreimal.

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[Mit Sirup überzogene Walnüsse.]

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[Aufhängen von Sirup-Walnüssen und Haloumi zum Trocknen.]

Wir durften auch davon probieren, aber leider gab es nichts davon zu kaufen. Das war sehr lecker. Aber wir konnten Käse kaufen. Es gab auch einen Käse, der ein Jahr lagern musste. Er wird als Ziegen-Parmesan-Käse verwendet.

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[Ziegenkäse.]

Da rings um das Haus Olivenbäume gepflanzt waren, gab es auch eingelegte Oliven und Olivenöl.

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[Olivenhain.]

Und der Mandelbaum zeigte die ersten Blüten.

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[Mandelblüte.]

Dann gab es wieder Geschichte. In den 1920er Jahren wurden von schwedischen Historikern Königsgräber geöffnet. Sie sind ungefähr 2200 Jahre alt. Alles, was im Grab vorhanden war, ist jetzt in Schweden ausgestellt. (Aber in Berlin sind ja auch Nofretete und der Pergamonaltar zu bestaunen.)

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[Königsgräber.]

Dann gab es in einem Restaurant direkt am Strand Essen. Dazu gab es direkt unser Brot von heute morgen zu essen. Es war auch noch Zeit für einen ausgiebigen Strandspaziergang.

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[Das Meer.]



Dienstag, 13. Februar 2024
St. Hilarion, Soli, St. Mamas und der Stausee
Heute haben wir den Westen des türkisch-zypriotischen Teils der Insel bereist.
Da die Orte nicht auf der Anfangskarte sind hier eine Übersicht:

Karte
[Heutige Route westlich von Nikosia.]

Als erstes ging es heute hinauf bis auf 600 Meter am Fuße der Kreuzfahrerfestung St. Hillarion, benannt nach einem früher hier lebenden Eremiten. Den Rest bis zum höchsten Punkt auf 732 Meter ging es über Treppen hinauf.

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[Kreuzfahrerfestung St. Hillarion.]

Die Festung diente als kühler Sommersitz der Königsfamile Lusignan. Mit der Erfindung von Schießpulver brauchte man sich zu Verteidigungszwecken nicht mehr hier oben verbarrikadieren und die Festung wurde dem Verfall preisgegeben.

Von ganz oben hatte man auch einen herrlichen Blick bis hinunter nach Kyrenia, wo wir gestern waren.

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[Aussicht von oben auf die Stadt Kyrenia.]

Dann ging es fast an die Grenze zum griechisch-zypriotischen Teil im Westen zur Ruinenstatt Soli. Hier waren Ausgrabungen einer Kirche von vor ca. 1600 Jahren zu besichtigen.


[Statue der Aphrodite.]

Oben im Hang konnte man ein römisches Theater bewundern.

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[Römisches Theater.]

Weiter ging es zur St.-Mamas-Kirche. Der Nationalheilige Mamas wohnte früher in einer Höhle in der Nähe und wollte für seinen Unterschlupf keine Steuern zahlen. Also kam die Gerichtsbarkeit, nahm ihn fest und wollte ihn vor die Obrigkeit bringen. Unterwegs kamen sie an einem Löwen vorbei, der gerade ein Lamm verspeisen wollte. Mamas rette das Lamm, sprach mit dem Löwen und setzte sich sogar auf den Löwen. Als dies dem Statthalter mitgeteilt wurde, entschied dieser, Mamas bräuchte in seinem ganzen Leben keine Steuern mehr zahlen. (Schutzpatron der Steuersünder?)

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[Kirche St. Mamas.]

Das Innere überraschte diesmal, da alles vergoldet war. Der Innenraum beherbergt zudem eine Ikonensammlung.

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[Inneres der St.-Mamas-Kirche.]

Mamas liegt hier im Sarkophag begraben. Aus einer Öffnung tritt Öl aus, welches man sich bei Ohrenleiden auf die Ohren reiben soll.

In einem Heimatmuseum daneben gab es eine Ausstellung zu Funden in der Ruinenstadt Soli.

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[Tongefässe, die bei Ausgrabungen gefunden wurden.]

Selbst ein goldener Lorbeerkranz hat im Erdreich verborgen die Zeit überlebt.

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[Goldener Lorbeerkranz.]

Es ging schon die ganze Zeit durch riesige Plantagen mit Orangen-, Mandarinen-, Zitronen-, Granatapfel- und Olivenbäumen. Bei der für das Mittagessen vorgesehenen Raststätte hat uns ein Besitzer auf seinen leider vor zwei Tagen abgeernteten Orangenhain gehen lassen und wir durften sogar eine Mandarine abpflücken.

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[Mandarinen am Baum.]

Normalerweise werden die Zitrusfrüchte mit Stiel abgeschnitten, die besten werden dann exportiert. Aus denen ohne Stiel wird Saft gemacht. Wir haben riesige Laster vor der Saftfabrik gesehen, die bis oben hin voll mit Orangen beladen waren.

Zum Abschluss der Fahrt hielten wir noch an einem Stausee, der 2014 fertiggestellt wurde.

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[Stausee.]

Zypern hat als Insel ein Trinkwasserproblem. Also wurde im Taurusgebirge in der Türkei ein Stausee gebaut, eine Pipeline durch die 65 km Mittelmeer zwischen der Türkei und Nordzypern verlegt und dann auf zypiotischer Seite ein Stausee gebaut. 75 Millionen Liter Wasser fasst das Staubecken.

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[Schematische Darstellung der Stauseen-Pipeline.]



Montag, 12. Februar 2024
Bellapais und Kyrenia
Heute morgen fuhren wir damit fort, unsere zweite kostenlose Anschlusswoche abzuarbeiten. Gestern der zypriotische Teppichverkäufer, heute früh ein armenischer Juwelier und danach ein türkischer Lederfabrikant, der für alle große Labels produziert.

Dann gab es wieder Geschichte: das Kloster von Bellapais 700 m über dem Meer im Fünffingergebirge mit Blick auf Kyrenia und das Mittelmeer. Die Lusignaner gründeten es 1198.

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[Kloster Bellapais in den Bergen.]

Im 13. Jahrhundert wurde es zum Pilgerziel, da damals ein Fragment des Heiligen Kreuzes hier aufbewahrt wurde.
Seit 1884 ist es eine byzantinische Kirche.

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[Das Innere der Kirche.]

Im ehemaligen Refectorium ist heute ein Konzertsaal mit hervorragender Akustik untergebracht.

Im Innenhof stehen vier riesige Zypressen. Leider sind einige Wände eingefallen, so dass auch der Kreuzgang auf einer Seite jetzt offen ist.

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[Kreuzgang.]

In diesem Ort schrieb der britische Autor Lawrence Durell von 1953 bis 1956 seinen Roman "Bittere Limonen".

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[Blick auf die Fünffingerberge.]

Anschließend haben wir in Kyrenia in der Festung ein altes Schiffswrack von vor 2300 Jahren besichtigen können. Taucher bargen es 1968 mitsamt Amphoren. Es ist das älteste je gefundene griechische Handelsschiff und wurde 389 v. Chr. gebaut.

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[2300 Jahre altes Schiffswrack.]

Die antike Stadt wurde von den Byzantinern nach Vertreibung der Araber 965 mit einer Zitadelle verstärkt. Die Venezianer bauten sie zu einem mächtigen Kastell aus.

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[Die 21 m hohe Seefestung.]

Da die Venezianer von Kyrenia sich den Osmanen 1571 kampflos ergaben, ist die Festung noch so gut erhalten.

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[Das Innere der Festungsanlage.]

Am Hafen wurden die ehemaligen Lagerhäuser für Johannisbrot, welches nach Anatolien verschifft wurde, in Restaurants und Cafés umgebaut und man kann gemütlich schlemmen.

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[Der Hafen.]