Freitag, 28. Juni 2019
Rano Raraku
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es auf Fahrradverleih-Suche. Dabei kam ich am Hafen vorbei. Und nun verstand ich, warum alle immer "un crucero" riefen. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff war vor Anker gegangen. Gefühlt alle Autos der Insel standen dann im Hafen mit einem kleinen Pappschild in der Frontscheibe, da stand "Taxi" drauf. Und die "Kreuzfahrer" wurden dann schnell mit Autos von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten geschafft, die haben mich auf meiner Tour immer überholt.

["un crucero"]

Das Geschäft mit den Rädern, die mir gut gefallen hätten, hatte leider zu, es ist hier keine Saison und die Kreuzschiff-Touristen hatten für eine so langsame Fortbewegungsart nichts übrig. Blieb nur ein Geschäft mit Mountain Bikes. Half ja nichts. Die waren so super sportlich, mit dem schmalsten Sattel, den es gibt. Glücklicherweise hatten sie noch einen gepolsteren Sattelüberzug für mich. Aber wenn ich jetzt so in mich hineinhorche, hat das meinem Hintern nur ein bißchen genützt. Aber ich habe die Tour mit einem Fahrrad geschafft.

An der Küste entlang

[Wellen an der Küste]
ging es zu den verschiedenen Stätten. Ich war ein bißchen darüber enttäuscht, dass die Statuen fast alle umgeschubst waren, ja, auch hier gab es einen Bildersturm. Die Figuren gehören zum Totenkult, hier wurden die Ahnen verehrt. Nun gab es verschiedene Clans, die gegeneinander gekämpft haben, und so ist es denn passiert. Hier sieht man zum Beispiel mal eine Anlage für den Totenkult, hinten die Moai´s sind umgekippt:

[umgekippte Moai-Statuen - der Steinkreis davor ist die Kultstätte]

[Dieser Hut ist etwas weiter weg gerollt.]

Dann kam eine Stätte, wo mal Häuser nachgebildet waren und man sehen konnte, wie hier früher gelebt wurde.

[Wohnhäuser früherer Kulturen]

[mit Gartenkübeln - damit größere Pflanzen nur Sonne und keinen Wind abbekommen]

[und Gartenbeete - zumindest sollten sie relativ lange unkrautfrei bleiben]

Apropos Wind, der kam natürlich immer von vorn, also wie zu Hause. Man konnte auch richtige Vulkankegel sehen:

[Vulkankegel in fast perfekter Kegelform]

Und dann kam der Vulkan Ranu Raraku immer dichter. Leider kann man nicht so weit hoch, dass man in den Krater hinein sehen kann. Aber am Hang stehen die Statuen, die auch hier aus direkt aus dem Fels geschlagen wurden.

[Statuen am Vulkanhang]

[und noch einmal von Dichtem]

Hier ist eine noch mit dem Fels verbundene Statue zu sehen:

[Statue noch im Fels]
Hier sieht man den Steinbruch für die Statuen:

[Steinbruch]
Und so sehen sie dann aus, wie sie am Hang stehen:

[Statuen am Hang]

Man konnte von hier auch auf die Kultstätte Ahu Tongariki mit stehenden Statuen sehen. Im Hintergrund wieder die Halbinsel Poike mit ihrer Steiküste, diese ist Naturschutzgebiet.

[Ahu Tongariki]
Dort bin ich mit dem Fahrrad aber nicht mehr hingefahren. Erst einmal habe ich eine Empanada als Pausenbrot verspeist. Dann ich konnte einen Regenbogen sehen.

[Regenbogen]

Leider waren die Wolken noch nicht vorübergezogen, sie haben mich voll erwischt, als ich bereits ein paar Kilometer auf dem Heimweg war. Aber Dank Regensachen ist nicht so viel passiert. Nur die Autos haben mich mächtig vollgespritzt. So wollte ich nur schnell wieder zum Fahrradverleih zurück, da ich nicht im Dunkeln (Fahrradlampe gibt es nicht) über die Insel irren wollte.

Zu Hause habe ich mich nur noch trocken gelegt. Während des Abendbrotes kam meine Vermieterin. Wir haben noch etwas geplaudert und ich konnte meine Fragen loswerden. Eigentlich ist sie die Schwester meiner Wirtin und arbeitet als Krankenschwester im Hospital. Aber da ihre Schwester zur Zeit im Krankenhaus wegen einer Chemobehandlung ist, hat sie die Betreuung der Gäste übernommen. Doch trotzdem sie kein Englisch spricht und mein Spanisch ausbaufähig ist, können wir uns einigermaßen verständigen.

Zum Abschluß heute noch ein toi toi toi nach Stralsund für die Premiere von "Jesus Christ Superstar".



Hanga Roa
Früh ging es mit Metro und Aeropuerto-Bus zum Flughafen, um auf die Islas da Pascua - die Osterinseln zu fliegen. Ein Blick zurück auf Santiago:

[Blick zurück auf Santiago - der kleine Hügel ist San Cristobal]

Auf einmal wurde es im Flieger unruhig, alle stürmten an die Fenster. Unten im Meer waren kleine Insel zu sehen. Aber sie tauchten erst auf, wurden immer größer, bis sie mit einem hellen Aufblizen wieder verschwanden. Insgesamt waren es ungefähr 20 Inseln gleichzeitig, ab und zu auch zwei (ein größerer und ein kleinerer Punkt) eng nebeneinander.

[weiße Inseln]
Ich glaube, Whalewatching kann ich nun auch von meiner Noch-zu-Sehen-Liste streichen.

Nach knapp sechs Stunden landeten wir auf "Rapa Nui", wie die Osterinseln auf polynesisch heißen, oder auf spanisch "Islas da Pascua".

[Landeanflug auf Hanga Roa - der größte Ort auf Rapa Nui (8000 Einwohner), wo auch der Flughafen ist.]

Vom Flughafen wurde ich abgeholt und in die Unterkunft gebracht. Dann konnte es auch gleich losgehen mit dem Stadt-Erkunden. Was mir zuerst auffiel, waren die Pflanzen. Wir ziehen sie mühsam im Topf und hier wachsen sie als Sträucher am Wegesrand.

[Weihnachtsstern]

[Hibiskus rot]

[Hibiskus rosa]

Aber der absolute Hingucker erwartete mich am Hafen, meine erste Steinfigur.

[Statue]

[Statue von hinten]

Aber auch anderes war zu bestaunen:

[Wegweiser - Hamburg steht auch drauf]

Und es ist hier ein Surferparadies, hier mal Wellen:

[Wellen]

Und dann kam er in Sicht - mein erster Moai:

[Moai - das sind die Statuen mit Hut]

Morgen geht es mit dem Fahrrad über die Insel.