Dann ging es am Schloss Josselin vorbei weiter.
[Schloss Josselin]
Übernachten werde ich in Arzon und hier in einem Sternerestaurant (womit wir bei einem Kult der Neuzeit angekommen wären) meinen Abschied von der Bretagne feiern.
Morgen geht es langsam wieder zurück, erst einmal in das Pays de la Loire.
Seit dem 7. Jahrhundert gibt es hier in der Gegend einen keltischen Annenkult.
1624 ist dann einem Buern die heilige Anna erschienen, die ihm auftrug, an dieser Stelle eine Kirche zu bauen. Er fand sodann eine hölzerne Statue der Mutter Marias, Oma Jesus´. Seitdem nehmen die Pilgerströme nicht mehr ab.
[Sainte-Anne-d´Auray]
Die Mutter von Maria soll aus der Bretagne stammen, bekam in Nazareth ihre Tochter und soll im hohen Alter wieder in die Bretagne zurückgekehrt sein.
Da es zwar nicht regnete, aber auch kein Strandwetter war, habe ich mir weitere "Anbetungsstätten" angesehen.
In der gallischen Stadt Sulim wurde "Groah Hoart", die "alte Wächterin" verehrt. Es ist eine Frauenstatue mit einem Wassertrog.
[Venus von Quinipily]
Der heidnische Kult störte den Bischoff, der sie 1661 im Fluß versenken ließ.
Aber auf wundersame Weise war sie auf einmal wieder da und wurde weiter von den Bauern verehrt.
Das konnte der Bischoff nicht mehr mit ansehen und ließ sie erneut versenken.
Sein Sohn hat sie dann aus dem Fluß bergen lassen und im Garten seines Schlosses aufgestellt.
Forscher heute meinen, es ist eine alte Isis-Statue, die die Römer mitgebracht hatten.
[Isis?]
Damit wären wir dann bei der Verehrung von vor 2000 Jahren angelangt.
Gleich heute morgen bin ich nach Carnac gefahren, zu den Alignements de Menec.
[Megalithfelder von Carnac]
Das sind riesige Felder mit Hinkelsteinen, sie sagen zu den senkrechten Menhire. Die quer liegenden sind Dolmen, z.B. als Grabplatte oder Tisch.
[altes Familiengrab]
Leider sind sie eingezäunt und man kommt nur mit einer Führung rein. Und heute war nur Französisch. Aber egal. Ein bißchen habe ich sogar verstanden.
Etwas weiter weg vom Parkplatz hatte man auch noch andere Megalithfelder.
Die Anlage ist zwischen 5000 bis 3000 Jahre alt.
Wozu diese Anlage diente, weiß man nicht. Mit Beobachtungen von Himmelskörpern haben die Megalithen nichts zu tun. Man vermutet heute, dass sie eine Stätte des Übergangs von einer Welt zur anderen sind.