Dies ist also der erste Ort in der Bretagne. Im Reiseführer stand, dass es hier die besten Austern gibt. Ich hatte vorher noch nie welche gegessen. Deshalb hier die Übernachtung, damit ich heute Abend die Austern probieren konnte.
Im Reiseführer stand auch, dass man nicht in ein Restaurant gehen muss, sondern sie ganz einfach auf dem Austernmarkt essen soll. Er ist am Hafen gleich neben den Austernbänken. Und hier soll es die besten Austern geben.
[Austernbänke]
Dort sitzt man dann auf der Kaimauer oder einer Bank und läßt sie sich schmecken.
Das musste ich natürlich auch ausprobieren. Glücklicherweise hatte auch gerade noch ein Stand auf.
[Austernstand]
Die Klassifizierung in Nummern ist keine Qualitätseinteilung, sondern einfach eine Größeneinteilung. Ich habe die größten probiert - wenn schon, denn schon (Nr. 1).
Die Austernzüchterin hat sie mir auch geöffnet.
[Austern öffnen]
Und mir freundlicherweise erklärt, wie ich sie zu essen habe:
1. Deckel ab.
2. Salzwasser abkippen.
3. Zitrone drauf.
4. Mit einer Gabel das Fleisch ablösen.
5. Essen.
6. Sud austrinken.
7. Das Stück, an dem die Auster festgewachsen war, irgendwie abkratzen und essen. Soll das Beste an der Auster sein.
Und das tat ich dann.
[Austern]
Unten die sind schon leer. Die oben rechts ist offen mit Auster. Die oben links ist noch mit Deckel.
Und ja, ich mag Austern. Ich hatte mir das Ganze glibbriger vorgestellt. Ist es gar nicht. Schmeckt.
Und dann unter freiem Himmel mit Blick auf Mont St-Michel (zwar schon etwas klein, aber er war gut zu sehen).
[Blick zum Mont St-Michel]
Als Nachtisch gab es noch ein bretonisches Bier.
Hier nun die letzte Station in der Normandie, der berühmte Kirchenfelsen im Watt.
[Mont St-Michel]
Man hat ihn schon von weitem gesehen als man darauf zu gefahren ist. Wenn man ihm dann entgegenläuft, ist es einfach ein toller Anblick. Natürlich war wieder Ebbe. Leider kann man nicht einfach so auf das Watt, da es hier Treibsand gibt, man darf nur mit einer Führung gehen.
Aber die Kirche durfte man besichtigen und es begann auch gerade eine deutsche Führung. Die Kirche wurde 708 errichtet. Mit der französischen Revolution wurden die Benediktinermönche vertrieben und nun gehört sie dem Staat. Heute steht es auf der Liste des Weltkulturerbes.
Auch gab es noch einige Mauergäste.
Man musste schon aufpassen, weil sie überall ihre Verdauungsreste fallen ließen.
Die nächste Station war Bayeux. Den Tipp hatte ich von einer lieben Bekannten bekommen.
Hier ist der 70 Meter lange und 1000 Jahre alte Wandbehang ausgestellt, auf den die Geschichte von Wilhelm dem Eroberer gestickt wurde. Er wurde auch in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Er wurde früher jedes Jahr für 2 Wochen in der Kathedrale ausgestellt, damit die normale Bevölkerung, welche nicht lesen und schreiben konnte, die Geschichte auch mitkriegt (heute würde man dazu PR-Aktion sagen).
[Tappisserie de Bayeux]
Leider durfte man nicht fotografieren, deswegen hier ein Foto von einer Postkarte.
[Kathedrale von Bayeux]
Hier die Kathedrale, deren Ursprünge ins 4. Jahrhundert zurück reichen.
Gleich früh ging es nach Arromanches. Dort steht das Museum zu den Landungstruppen am D-Day. Hier ist der Gold-Beach, an dem die englischen Verbände am 06. Juni 1944 landeten (an Omaha-Beach und Utah-Beach die Amis). Hier wurden drei Landungsbrücken ins Wasser gebaut, damit die alliierten Truppen Mannschaften, Fahrzeuge, Panzer und Ausrüstung an Land bringen konnten. Reste davon sieht man noch im Vordergrund.
[Gold-Beach]
Im Meer wurden große Stahlkisten versenkt, um einen künstlichen Hafen anzulegen. Man sieht sie etwas weiter draußen im Meer.
Direkt am Strand gibt es auch ein Museum. Dort geht es vor allem um die Landungsbrücken. Als Deutsche hat man aber gleich wieder eine Sonderstellung. Aber unsere Vorväter haben nunmal den Krieg angefangen. Und gerade an dieser Stelle färbte sich das Wasser rot vom Blut. Als Europäer von heute müssen wir eben alles dafür tun, dass so ein Wahnsinn nie wieder passiert.