Jawa ist berühmt für seine Puppentheater.
Da gibt es einmal das zweidimensionale Schattentheater "Wayang kulit":
Und dann dreidimensional mit Holzpuppen "Wayang golek":
Beides wird durch einen Sprecher auf indonesisch als Singsang vorgetragen und begleitet von Sängerinnen und einem Gamelan-Orchester:
Wenn Jarkarta das finanzielle und wirtschaftliche Zentrum ist, so ist Yogyakarta (oder kurz Yogya) das kulturelle Herz Indonesiens. Hier steht auch der Palast des Sultans - der Kraton. Er ist riesig, für jeden Zweck gibt es einen extra Pavillon, so hier der Schreibzimmer-Pavillon:
Aber Yogya ist auch als Zentrum der Batikkunst berühmt. (Im Fernsehen gibt es sogar populäre Shows (wie bei uns "Deutschland sucht den Superstar"), in der die besten Batikkünstler ermittelt werden. Selbst im Kaiserpalast waren unzählige Muster ausgestellt.
Natürlich waren wir auch in einer Werkstatt und haben uns zeigen lassen, wie es gemacht wird:
Man nutzt Wachs für Muster und bedeckt damit den Stoff. Dann wird gefärbt, wobei alles, was nicht vom Wachs bedeckt ist, die Farbe annimmt. Wenn man von hell zu dunkel dies in mehreren Schichten färbt, erhält man wahre Kunstwerke wie Gemälde (durften wir leider nicht fotografieren).
Eine andere Methode ist, Paraffin statt Wachs aufzutragen und vor dem Färben zu zerbrechen. Daher kommen dann unregelmäßige Rillenmuster zustande.
Von Probolinggo haben wir an einer Tour zum Ijen-Plateau teilgenommen. (Leider kommt man mit öffentlichen Verkehrsmittel nur mit enormem Zeitaufwand hin.)
Dieses Plateau liegt auf einer Höhe von 2000 Metern und ist auch berühmt für seinen Kaffee. So haben wir auch auf einer Kaffeeplantage übernachtet (dort gab es auch eine heiße Quelle, in der wir unsere auf einer wilden, sechsstündigen Fahrt durchgeschüttelten Knochen weder einigermaßen sortieren konnten).
In der Nacht um ein Uhr ging es zum Vulkan. Man kommt um zwei am Fuß des Vulkans an, muss dann eineinhalb Stunden bis zum Kraterrand (2368 m) hinaufgehen, um dann noch eine halbe Stunde in den Vulkan hinunter zu klettern. Das alles im Dunklen mit Taschenlampe. Diese hat (Murphy's law) natürlich zwischendrin aufgegeben, aber glücklicherweise gibt es ja Smartphones, die man mit einer hellen App und Powerbank auch mal als Leuchte benutzen kann.
Aber was treibt einen eigentlich mitten in der Nacht auf einen Vulkan bzw. in ihn hinein? Im Dunklen sieht man im Krater Bluelights, die durch brennenden Schwefel entstehen.
Der Abstieg in den Krater hatte so ein bißchen was von Dantes Abstieg in die Hölle. Ringsum die Taschenlampen wie Lichter von hinabsteigenden Seelen und am Ende das blaue Licht wie zum Eingang zur Hölle. Und die ganze Zeit atmet man schwefelhaltige Luft ein.
Der Schwefel wird unten im Krater abgebaut, man muß beim Auf- und Abstieg immer den Minenarbeitern auf dem schmalen Pfad Platz machen.
Dann steigt man wieder auf den Kraterrand, um oben den Sonnenaufgang zu sehen (in den Tropen aber nicht so rot wie in unseren Breiten). Da es dann schon dämmert, sieht man erst einmal, welchen Weg man im Dunklen gegangen ist.
Von oben ist bei guter Sicht auch ein Schwefelsee zu sehen, der ganz gelb ist. Uns war der Anblick leider nicht vergönnt, eine dicke Wolke hing über dem See:
Dann ging es wieder eineinhalb Stunden ins Tal hinunter, mit solchem Ausblick:
Mt. Bromo
Wieder zurück auf Java sind wir zunächst mit dem Bus in eine Stadt im Südosten der Insel gefahren: Probolinggo. Diese Stadt ist Ausgangspunkt für Touren zu Vulkanen, die in der Gegend zu bestaunen sind.
(Hier Mt. Batok mit Sandteufel im Vordergrund.)
Mit einem Kleinbus sind wir 2 Stunden in die Berge gefahren.
Auf dem Berg gibt es wieder einen riesigen Krater, in dem bereits wieder neue Vulkane wachsen. Einer davon ist der Bromo.
Vom Kraterrand aus führt ein Weg in den Krater hinein, der von einer riesigen Sandwüste bedeckt ist. Der Bromo ist ein aktiver Vulkan, welcher ständig feine Asche als Rauchwolke ausspuckt. Am Fuß des Vulkans steht ein Hindu-Tempel:
Der Sage nach bat ein kinderloser König den Gott des Vulkans um die Fortführung seines Geschlechtes. Der Vulkangott wollte ihm den Wunsch erfüllen, wenn er sein jüngstes Kind dereinst dem Vulkan opfern würde. Der König willigte ein und sie bekamen 25 Kinder.
Als es nun aber an der Zeit war, hatten sie ihren Jüngsten so lieb gewonnen, das sie ihn nicht opfern wollten. Da der junge Prinz aber den Zorn des Vulkangottes nicht herauf beschwören wollte, hat er sich selbst in den Vulkan gestürzt.
So wurde ihm zu Ehren der Tempel gebaut. Am Fuße des Vulkans ist noch einmal ein Opferschrein und eine steinerne Treppe führt auf den Vulkan hinauf. Oben hat man einen zwei Meter breiten Kraterrand, von dem aus man in den rauchenden Vulkan hinein sehen kann: